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In dieser Episode geht es um das Thema wie der Turbo-Boost-Modus bei Intel-Prozessoren Ihre iPad- und MacBook-Performance beeinträchtigt. Viel Spaß beim Zuhören.


Weiterführende Links

Turbo Boost Switcher for Mac OS X


Einleitung

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei einer weiteren Episode von iPad4productivity und heute mal ein Spezial-Tipp für Poweruser – vor allen Dingen für Mac-User. Und zwar geht es um die Problematik, und vielleicht doch auch ein kleiner Hintergrund, mal ganz interessant, weshalb Apple sich von den Intel-Prozessoren trennt, wo da die Probleme liegen, wo Sie sie ganz konkret habenkönnen, und was Sie dagegen tun können?

Warum Apple auf Intel pfeift und eigene Prozessoren bauen möchte?

Hintergrund bei mir persönlich, Sie wissen, ich bin im Moment sehr aktiv beim Thema Live-Streaming. Es war so, dass ich teilweise mit meinem MacBook Pro, 16 Zoll, in Vollausstattung mit 64GB-Speicher, mit der größten Grafikkarte beim Live-Streaming auf knapp 100% Systemauslastung gerannt bin, weil der Prozessor dauernd runtergetaktet wurde. Jetzt habe ich mich damit sehr intensiv beschäftigt, weil natürlich ist das tödlich, wenn eine Kiste auf 100% hoch läuft. Und die Hauptursache dafür sind die Prozessoren von Intel. Und das war mir ehrlich gesagt auch gar nicht so bewusst, bis ich da selbst darunter gelitten habe. Also sebst für diejenigen, die vielleicht jetzt nicht das unmittelbare Problem haben, mal ganz interessant, was der Hintergrund ist, weshalb Apple dort auch die Prozessoren wechselt. Weil, Sie haben ja vielleicht noch im Hinterkopf, dass auf der WWDC angekündigt würde, dass es kein Wechsel zu ARM gibt, sondern dass Apple eigene Prozessoren entwickeln wird, Apple Silicon heißt das Ganze und dann werden in den Macs und in den iPads und iPhones die gleichen Prozessoren sein, und der große Vorteil ist, dass dann wirklich alle Software überall auch reibungslos systemübergreifend läuft.

Eine Einschränkung, zumindest mal kurzfristig ist, dass es erstmal keine Emulationen geben wird, so wie Parallels und so weiter, aber die gängigen Marktbeobachter gehen davon aus, dass dort auch die Anbieter von solchen Virtualisierungslösungen selbstverständlich das auch anpassen werden an die Apple-Prozessoren, denn dafür ist der Markt zu groß.

Ein langer Weg zu 10-Nanometer-Prozessoren

Ja, was ist das Problem von Intel? Intel hat in den letzten Jahren immer wieder versprochen, dass sie von einer 14, ich glaube Nanometer, also jedenfalls 14 ist die magische Zahl zu 10 Nanometer großen Architekturen umsteigen wird, also dass sie die Architektur kleiner macht und damit hitzeeffizientere Prozessoren herausbringt. Und Apple hat sich darauf verlassen, und hat dann immer kompaktere Geräte gebaut, die weniger Lüftungsplatz im Notebookbereich, also wir unterhalten uns vor allen Dingen um das Thema der MacBooks. Also bei größeren Rechnern hat man mehr Platz zum Lüften, bei den kleineren eher nicht. So das Problem war immer, Apple hatte die Kisten fertig, aber Intel hatte die Prozessoren nicht fertig. Jetzt, um die Gewschwindigkeitsversprechen zu halten, hat Intel einen sogenannten Turbo-Boost-Modus eingeführt, und Sie sehen das auch, wenn Sie die Preisinformationen auf der Apple-Seite sich anschauen, da steht dann öfter immer 2,3 Prozessor Turbo-Boost bis 3,6, bis 4,2 und so weiter. Steht bei meinem auch. Das heißt, was ist die Idee? Die Idee ist, wenn der Mac eine besonders leistungshungrige Applikaiton anfordert, dann ist das so, dann kann der Prozessor von üblichen, bei mir zum Beispiel 2,4 Ghz bis 4,2 Ghz hochgetaktet werden. Vom Grundsatz her erst eine gute Idee zu sagen, wenn ich viel Leistung brauche, dann kann der Prozessor hochgetaktet werden. Das Problem ist nur, dann ist es zum einen so, dass der Prozessor irre viel Strom braucht, das heißt, es verkürzt Ihre Batteriezeit, und im Extremfall kann es sogar so sein, dass mehr Strom gezogen wird als durch ihr 96 KW Netzteil, was Sie mitbekommen haben, oder bei den anderen Macs haben Sie noch weniger Leistung, geliefert wird. Das heißt, die Batterie wird sogar leergezogen damit. Und dadurch, durch dieses Thema, das ist eines, zweite ist, dass die Kiste unheimlich heiß wird. Und dann gibt es, wenn die Kiste heiß wird, eben, Moment, läuft mein Prozessor hier auf 66 Grad Celsius. Also er tut jetzt gerade nichts, 66 Grad Celsius – normale Betriebstemperaturen. So, jetzt machen Sie was, dass Sie ein Live-Streaming Programm aufmachen, oder sogar wenn Sie den Google Chrome, der sehr leistunshungrig ist, sich ein Video angucken, gerade in 4K, beispielsweise, dann kann das eben passieren, dass diese Kiste dann auf einmal diesen Turbo-Boost-Modus anschmeißt, dann haben Sie auf einmal 100 Grad Cesius, die Lüfter werden angeworfen, das heißt die Lüfter werden total laut, und im Extremfall ist es dann so, dass dieser Prozessor überhitzt, dass nicht genug Strom reinkommt, und eben durch diese Hitze dann im nächsten Step diese Temperatur wieder reduziert werden muss, und wenn das durch den Kühler nicht reicht, gerade im Sommer, wenn es warm ist, dann ist es so, dann wird auf einmal die Prozessorfrequenz radikal runtergezogen. Also ich hatte das so, dass von Turbo-Boost, 4 Komma und ein paar Zerquetschte Gigaherz ging es runter auf 1 Gigaherz. Und wenn Sie dann sehr rechnerintensive Anwendungen haben, dann geht Ihnen… merkt man genauso wie die Frequenz runtergeht, geht hier die Auslastung der CPU nach oben. Und ich habe hier wirklich mit 8 Kernen eine dicke Maschine, also deswegen hatte ich da wirklich manchmal Probleme, dass mir die Kiste eben fast hängengeblieben ist. Das heißt, dass die Ursache ist dieses Turbo-Boosting, was wahnsinnig viel Strom eben frisst, das Ding überhitzt und dann takt der wieder rutner – das ist das Problem. Das gibt es übrigens bei Windows auch. Also bei den i7-, i8-, i9-Prozessoren, bei den neuen Prozessoren von Intel genauso, da können Sie aber diesen Turbo-Boost-Modus im Bios ausschalten. Also sollten Sie ein Windows-Laptop haben, der dauernd lüftet, oder der viel zu heiß wird, oder der so von ganz schnell auf ganz langsam wechselt, also durchaus auch im Windowsbereich, dann schauen Sie mal im Bios-Einstellungen nach dem Turbo-Boost-Modus und den deaktivieren Sie. Das Problem ist, diesen Turbo-Boost-Modus können Sie standardmäßig nicht deaktivieren bei den Macs. Da funktioniert es erst nicht. Das Gute ist aber, für fast alles gibt es ja bei dem Mac ein wunderbares Zusatz-Tool, und dieses Zusatz-Tool, das gibt es entsprechend für den Mac, und dieses Zusatz-Tool heißt, Turbo-Boost-Switcher for OS X / MacOS.

Turbo-Boost-Switcher for OS X

Es ist ein kleines Tool, gibt es in einer Gratis-Version, gibt es in der bezahlten Version, kostet irgendwie einen Zehner, oder so, da können Sie dann einstellen, dass entweder generell der Turbo-Boost-Modus aus ist, oder Sie können sagen, bei bestimmten Applikationen wird er ausgeschaltet. Also ich habe beispielsweise mit dem Turbo-Boost-Modus nur in ein-zwei Applikationen dieses Phänomen, in anderen nicht, das heißt, dann hatte ich erst so gesagt, Mensch, ich deaktiviere. Jetzt habe ich für mich gemerkt, ich kann es natürlich App-spezifisch machen, aber ich merke jetzt keinen großen Unterschied in den Applikationen, die gar nicht so viel Leistung brauchen, also habe ich bei mir generell deaktiviert. Vielleicht bin ich da etwas übervorsichtig, aber wo ich sage, Hitze tut Elektronik nicht so wahnsinnig gut, also vor dem Hintergrund schone ich lieber das Ganze, und wenn ich vielleicht dann das Ding schon ein Bisschen vorgeglüht habe und dann in eine Anwendung gehe, tut es vielleicht auch ganz gut, wenn man das Ding generell eben deaktiviert.

Turbo-Boost kann die Batterielaufzeit drastisch reduzieren

Ja, wenn Sie jetzt einen leistungsschwächeren Mac haben, dann merken Sie das vielleicht, ich habe einen sehr leistungsfähigen Mac in Maximalausstattung, also wie gesagt mit 64-GB-Speicher mit der Grafikkarte. Hier vielleicht nochmal ein ganz wichtiger Hinweis. Und zwar, wenn Sie in die Systemeinstellungen gehen, und sagen, in den Systemeinstellungen gibt es bei dem Mac einen Bereich „Energie sparen“. Und diejenigen, die eine externe Grafikkarte haben, die sollten dann darauf achten, dass dieser Haken bei Energiesparen, da gibt es oben einen Haken, automatischer Weschsel der Grafik-Modi. Den sollten Sie deaktivieren. Vor allen Dingen, wenn Sie mit einem Netzteil arbeiten. Wenn Sie mit der Batterie arbeiten, und Sie sagen, Sie wollen dort irgendwo nochmal Batterie sparen, dann können Sie diesen Haken reinnehmen. Beim Netzteil würde ich ihn auf alle Fälle rausnehmen, denn ich hatte die Situation, dass ich beim Live-Streaming beispielsweise dann nicht mehr die Power der Grafikkarte hatte, weil wenn Sie den Haken haben, dann wechselt der, um Energie zu sparen, auf die eingebaute Grafikkarte. Und die eingebaute Grafikkarte frisst natürlich wieder CPU-Zeit.

Ja, also das ist so etwas, das heißt, dieser Turbo-Boost-Modus, den würde ich immer deaktivieren, und wenn Sie dieses Tool, eben Turbo-Boost-Switcher haben, dann eben ist das so, dass dieses Tool auch noch eine Anzeige hat. Sie sehen also immer, was haben Sie gerade für eine Systemlast, Sie sehen wie viel Grad hat Ihre entsprechende CPU, also, weil alles über 80 Grad fängt der an, und spätestens bei 100 Grad fängt der an mit dem Therma Throttling, also mit dem Herunterregeln der Temperatur. Sie können hier dann sogar noch eben in der Proversion den automatischen Modus konfigurieren, dass Sie sagen, okay, ich möchte, wenn bestimmte Applikationen starten, dann möchte ich bitte diesen Modus aktivieren. Ich habe es bei mir jetzt so gemacht, dass der Turbo-Modus generell bei mir deaktiviert ist und merke, dass das System einfach deutlich kühler, deutlich ruhiger ist, also die Ventilatorenlüfter nicht die ganze Zeit, also es ist doch, wie ich finde, deutlich angenehmer.

Ja, diejenige von Ihnen, die einen MacBook haben, oder auch diejenigen, die vielleicht ein Windows-Notebook haben, was dauernd lüftet – bei MacBook wie gesagt Turbo-Boost Switcher Pro, bei den Windows-Geräten können Sie im Bios einstellen, dass dieser Turbo-Boost-Modus ausgestellt wird, und das reduziert das Thema der Lüftergeschwindigkeit.

Lüftergeschwindigkeit runter zu regeln kann gefährlich sein

Vielleicht ergänzend, es gibt natürlich auch Tools, mit den Sie Lüftergeschwindigkeit runterregeln können, davon rate ich tendenziell aber eher ab, außer Sie haben die Temperatur wirklich sehr sehr gut im Blick, denn da besteht natürlich die Gefahr, dass das Gerät überhitzt, also da mit dem Runterregeln von Ventilatoren, da muss man wirklich die Temperatur sehr sehr gut im Blick haben. Das empfiehlt sich wirklich nur dann, wenn Sie vielleicht mal ganz ganz kurzfristig, weil Sie irgendwo was aufnehmen müssen, beispielsweise, und das Lüfter lüftet wie blöd, dann ist es eben so, dass Sie kurzfristig mal die Ventilatoren runterdrehen können, da ist nur, wie gesagt die Gefahr, dass Sie vergessen die wieder hochzudrehen und dann kann das eben sein, dass Ihr Gerät den Hitzetod stirbt und das ist ein Totalschaden, da ist dann nichts mehr zu holen. Also vor dem Hintergrund die Ventilatoren runterzuregeln ist für mich wirklich nur was für, wenn ich mal mit einem Micro was aufnehmen möchte und ich dafür den Lüfter höre. Wie habe ich das gelöst, wenn ich jetzt live streame und ich möchte dort wirklich sehr viel mit Lüftern arbeiten – ich habe sogar von KLIM, heißt die Firma – habe ich so eine Gamer Lüftungsmatte, das sind fünft Ventilatoren drin, und da steht schräg mein MacBook drauf und damit kann wirklich schön gelüftet werden. Rechts danebeben nochmal eine Tischklimaanlage und das hört man. Ich habe einen Sennheiser-Headset, ein einohriges und das hat eine Hardware Noice Cancellation schon drin, und da höre ich immer wieder, dass dieses, wenn ich das auf habe, eben die Lüftergeräusche nicht mit rüber transportiert.

Fazit

Also das vielleicht nochmal ein paar Denkansätze, wenn es warm wird und Sie laute Lüftergeräusche oder im Extremfall Performance-Probleme haben. Denn Sie wissen ja, Technik macht dann Sinn, wenn sie Ihnen das Leben leichter macht und nicht schwerer, und ich hoffe, da konnte ich dem einen oder anderen nochmal einen kleinen Tipp dazu geben. Ja, in diesem Sinne lassen Sie sich nicht ärgern von der Technik, Sie wissen ja, euch beherrscht die Technik, und da streiche ich immer dieses „euch“ weg, also beherrscht die Technik.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und viel Produktivitätsgewinn, bei dem produktiven Einsatz des iPads und gerne auch Ihres Macs und Ihres Laptops. Bis zum nächsten Mal. Ihr Thorsten Jekel.