Lernen von den Best Practices oder Lernen von den Besten ist so das geheime Motto der heutigen Podcast-Episode. Was muss man tun, um besser als die Wettbewerber zu sein? Wie setzen andere iPads in ihrem Unternehmen ein? Lohnt es sich überhaupt in andere Branchen zu schauen um Ideen zu sammeln? In dieser Episode werde ich Ihnen anhand einiger Beispiele aus der Automobilindustrie zweigen, wie auch Sie iPads effizient in Ihrem Unternehmen einsetzen können und ich werde Ihnen Impulse auf den Weg geben, die Ihnen helfen Ihr Unternehmen nachhaltig zu verbessern.


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(in Bearbeitung)

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Hier das Transkript der Episode:

(Bitte wundern Sie sich nicht über die nicht schriftreife Sprache. Ich spreche die Podcast frei ein und erstelle daraus erst im Nachhinein das Transkript.)

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei iPad4productivity und dem Schwerpunkt dieses Monats, nämlich der Frage: „Wie Sie denn das iPad nutzen können, um Ihre Geschäftsprozesse so zu verbessern, dass Sie auf alle Fälle besser sind als der Wettbewerber.“ Also, das Verständnis Technik wirklich dazu zu nutzen, um ein Wettbewerbsvorteil zu erlangen und Dinge anders zu denken als andere. Und hierzu habe ich Ihnen für diese Woche einmal drei Beispiele aus der Automobilindustrie mitgebracht. Wie machen diese Unternehmen das anders.

Das erste Beispiel, das der eine oder andere vielleicht schon einmal von mir gehört hat, das ich immer wieder penetriere, weil es wirklich ein geniales Beispiel ist, ist die Mach-den-Sack-zu-App von Mercedes Benz. Was ist das Problem gewesen, das Mercedes Benz in USA hier hatte? Mercedes Benz in USA hat dort gesagt, wie funktioniert der Auteverkauf heute? Und Autoverkauf in USA funktioniert ein bisschen anders als Autoverkauf in Deutschland. Wenn in den USA jemand sagen würde, warten Sie mal sechs Monate auf Ihre E-Klasse, dann fragte er Sie ob Sie schlechtes Gras geraucht haben und als nächstes wo man das entsprechend bekommt. In den USA läuft das so, dass Sie samstags zu einem Dealer Ihrer Wahl gehen, dem Autohändler, und sich das Auto aussuchen und dann mit diesem Auto vom Hof fahren. Jetzt hat aber Mercedes in USA ein kleines bauliches Problem gehabt und zwar, in dem Moment wo der Kunde gesagt hat, juhuu, das ist ein tolles Auto, haben die gesagt, kein Problem, lassen Sie uns dann hinten ins Büro gehen und Formalitäten fertig machen. Und da kam dann das bauliche Problem, nämlich zwischen dem Showroom und zwischen dem Büro, wo man den Vertrag unterschreiben konnte, war eben nochmal eine Ausgangstür. Und die haben doch die einen oder anderen nochmal genommen und Mercedes hat sich überlegt, Mensch, wie können wir denn die Absprungquote hier reduzieren? Und haben gesagt, okay, der Engpass ist eigentlich nicht, dass wir sagen wir können das Auto nicht verkaufen, der Engpass ist auch nicht, dass die Leute nicht reinkommen, das funktioniert alles wunderbar, aber so die letzte Meile die kriegen wir mal nicht hin, weil da ist es so, dass dann viele nochmal kurz vorher abspringen. Also haben sich die gesagt, kann uns die Technik irgendwie helfen, das wir in dem Moment, wo der Kunde bereit ist den Abschluss zu tätigen, den Abschluss auch tätigen können. Und das ist ein klassisches Thema im Vertrieb, dass viele Vertriebsmitarbeiter Angst vor dem Abschluss haben, das kriegen Sie auch durch Technik nicht weg, aber das zweite Hindernis, was oft dem Abschluss im Wege steht ist es, dass es einfach viel zu kompliziert ist ein Abschluss zu machen. Und das können Sie durch Technik wunderbar lösen. Und wie hat’s Mercedes gemacht? Sie haben eine App entwickelt, die eben nicht bunte Bilder dort entsprechend hatte, sondern die dann wirklich das ermöglicht hat zu sagen, der Kunde sagt, das Auto möchte ich haben und der Mercedes-Mitarbeiter sagt: „Please sign here“. Was hat Mercedes jetzt anders gemacht als alle anderen Autohersteller. Mercedes hat im Gegensatz zu den anderen Autoherstellern sich den Prozess angeguckt. Die anderen Autohersteller haben einfach bunte Bilder gemacht, Prospekte auf das iPad gebracht und Mercedes hat eben gesagt, wo verlieren wir Kunden? Die haben entdeckt, Mensch, da ist der Engpass und kann man es nicht irgendwie schaffen, das dem Verkäufer möglichst einfach zu machen in dem Moment, wo der Kunde sagt, ja ich will, dann auch technisch den Abschluss zu tätigen. Und Mercedes hat eine deutlich höhere Abschlussquote erreicht und die App mittlerweile international ausgerollt. Jetzt sagen Sie, okay, ich bin ja kein Autohaus aber lassen Sich doch mal schauen in Richtung Banken. Ich arbeite ja viel für Banken und hier gibt es häufig einen sogenannten Kundenstammvertrag, das heißt, wenn ich einmal einen Kundenstammvertrag vom Kunden mit einer richtig guten papierbasierten Unterschrift habe, dann unterliegen nachfolgende Rechtsgeschäfte verminderten Schriftformerfordernissen. Das heißt, ich muss nicht für alles diese schwierige Unterschrift mir einholen. Und das ist immer genauso wie beim Ablegen, Sie denken wir müssen alles ablegen, nein, das ist nicht richtig. Wir legen zu viel ab und genau das Gleiche ist, wir lassen uns zu vieles unterschreiben, sondern wir können auch viele Dinge im Nachgang auch ohne Unterschrift organisieren. Jaa, es geht nicht alles, also alle Dinge die notariell beurkundet werden müssen, die können Sie nicht lokal entspannt mit dem iPad machen. Aber, nicht alles muss notariell beurkundet werden und wenn Sie beispielsweise einen Kundenstammvertrag haben, dann ist es so, dass deutlich leichter geht. Und das Interessante ist, dass eben auch einige Automobilhersteller jetzt darüber nachdenken, wo so Engpässe sind, im Moment, aber auch wenn man sich die neueren Sachen anguckt, BMW beispielsweise, für neue 7er BMW gibt es ja solche „Virtual Reality“ Showrooms, wo Sie sich praktisch in der virtuellen Realität Ihren Wagen anschauen und konfigurieren können. Also ich denke, es geht immer sehr sehr stark in Richtung, wie kann ich ein Prospekt virtualisieren. Mercedes Benz ist zwar technisch einfacher mit diesem Thema Unterschrift, aber fast schon einen Schritt weiter, weil Sie eher in den Prozess denken. Und das ist so das, wo ich manchmal merke, dass Firmen eher technikverliebt sind, jawohl Virtual Reality, neue Spielzeuge, alles toll, gar kein Thema, bitte aber nicht vergessen dann hinterher den Abschluss möglichst leicht zu machen, nicht das die Kunden sagen, wow, das ist toll, ich bin jetzt richtig begeistert, das muss ich jetzt erst mal auf mich wirken lassen und fahren wir nach Hause und bestellen das Fahrzeug dann irgendwo im Internet.

Weiteres Beispiel das ich auch selbst erlebt habe ist Tesla. Ich lebe in Berlin mit meiner Familie und am Ku‘damm gibt es ein Tesla Store und ein Showroom gibt’s ja dazu. Dann sagen Sie, jaa, Moment mal, das ist ja dieser Klassiker. Jaa, aber vielleicht haben Sie die Verkaufskampagne zum Tesla 3 erlebt? Da mussten Sie 1.000 Euro voranzahlen, wenn Sie ein Tesla 3 vorbestellen wollten. Und wenn Sie gucken was Tesla macht, Tesla macht einen Online-Vertrieb für Fahrzeuge. Das ist so, keiner konnte sich das vorstellen, das sowas geht und das man das ohne Autohändler und Service-Netz machen kann, tuto completti, Tesla hat’s einfach gemacht. Und wenn Sie sich auch schauen, dieses ganze Thema Entertainment im Auto, diese ganzen Dinge, das ist quasi wie ein iPad, das heißt, dass hier die ganze Softwaresteuerung über solch ein Display funktioniert und da merkt man, dass Tesla die Industrie ein Stück weit vor sich hertreibt, hier sehr viel moderner ist und natürlich auf der anderen Seite auch viel flexibler ist, denn die Software in einem solchen tabletbasierten System anzupassen ist viel leichter als hart verdrahten Dinge entsprechend anzupassen. Also hier auch komplett alles online zu bestellen. Jetzt sagen Sie ja, aber wir haben bestehende ja Händlerstrukturen und was weiß ich. Ja, aber ich erinnere mich immer wieder gerne an meinen Geschäftsführer bei Tschibo Kaffeeservice, der uns einmal im Rahmen eines Meetings in Auftrag gab, wie würden Sie Tschibo Kaffeeservice, wenn Sie ihn heute gründen würden? Wenn es keinen Handelsvertreter geben würde, wenn es kein Konzern gäbe, keine Familie Herz mit ihren Befindlichkeiten, also wenn es keine irgendwo Begrenzungen geben würde, wenn man die alle rausnehmen würden. Und da kommt was anderes raus, als das man hat. Und sicherlich kann man nicht alles von heute auf morgen umstellen, aber es gibt durchaus mehr Möglichkeiten als man denkt. Schauen Sie sich solche Unternehmen wie Lufthansa an, die dann durch die Ausgründung, durch die Neugründung neuer Gesellschaften durchaus auch schaffen, auf der einen Seite, natürlich Dinge die sie nicht unbedingt ändern können, weiter lassen zu müssen, wie alte Tarifverträge von Piloten beispielsweise und wo Sie eben zum Großteil nicht rauskommen, auf der anderen Seite, bei Gründung neuer Gesellschaften zu sagen, okay, in Zukunft müssen wir uns noch wettbewerbsfähiger aufstellen und das kann ich mit den bestehenden Strukturen nicht machen, also gründe ich entsprechend neue Strukturen. Und das hat nicht’s mit Ausbeutung, mit Kapitalismus zu tun, und am Beispiel der Lufthansa. Wenn Sie mal den Effekt wegrechnen, die Lufthansa sie durch sehr niedrigen Spritpreise, ist Lufthansa rot.

Und wenn Sie das vergleichen mit den Wettbewerbern wie Rainair beispielsweise oder Easyjet oder selbst anderen Fluggesellschaften, die keine reinen Low-cost Carrier haben, haben die einfach eine ganz andere Kostenstruktur. Und hier ist manchmal wichtig, dieses Besitzstand manchmal doch zu überfragen und denken, okay, können wir uns das heute leisten? Weil vielleicht haben wir da alle eine ganz schöne Pansion, aber morgens gibt’s die Firma nicht mehr. Und deswegen ist es eine Überlegung, wie kann ich den Inhalt bestehender Strukturen, aber wie kann ich unter Umständen auch neue Strukturen zusätzlich schaffen, teilweise sicherlich auch im Widerstand der eigenen Organisation, nur die Frage ist immer zu stellen, okay, können wir uns in dieser komfortabler Situation, in der wir heute sind auch morgen noch ausruhen oder die gibt es schlicht und ergreifend nicht mehr. Und deswegen sind das Beispiele wo ich immer sage, auch bei Tesla, der zunächst mal belächelt wurde und wo man gesagt hat, jaa, Tesla hat ja keine Infrastruktur was das Thema Säulen anbelangt, ja, nur wenn ich jetzt gucke mit Tesla Supercharger, die schaffen einfach eine Infrastruktur und schaffen damit dann Wege und haben eine Reichweite, die mittlerweile auch schon ganz vernünftig ist und mit dem 3er einen Preis, der sehr vernünftig ist, also sie schaffen den Markt und da müssen sich andere Unternehmen doch manchmal schon etwas anstrengen.

Und es geht auch nicht immer um die technisch beste Lösung, sondern es geht um die Lösung, die für den Kunden entsprechend spannend ist. Und das ist das, wo Tesla beispielsweise durchaus im Trend ist. Das heißt nicht, dass Sie alles von Tesla kopieren müssen, wenn Sie sich anschauen, die Profitabilität von Tesla und die Profitabilität von Porsche, dann sind das zwei unterschiedliche Paar Stiefel. Tesla ist hoch defizitär, Porsche ist hoch profitabel, nur man sieht hier auch, dass Porsche sich beispielsweise im Bereich Hybride und Elektro-Technologien ja auch durchaus weiterentwickelt.

Weiteres Bereich aus dem Automobilbereich ist Audi. Mal hier in einem anderen Bereich, nicht die Frage wie man verkaufen kann, sondern wie man das iPad in der Produktion nutzen kann. Und Audi war hier ein relativ früh Pionier, der in der Produktion Papierchecklisten die früher eingescannt wurden dort ersetzt hat durch eine direkte Eingabe von Produktionsdaten am Arbeitsplatz. Und die haben damit eine massive Prozessoptimierung und Nachhaltigkeit eben hinbekommen, wenn man schaut, wie viel Papier dort nicht mehr ausgedruckt werden muss. Jetzt war so das Thema „für dicke Finger funktioniert es nicht“. Ja – das geht, und zwar die haben dann solche Dinge gemacht, dass die eben mit speziellen Handschuhen gearbeitet haben, mit denen Sie dort entsprechend arbeiten können, die eben auch leitfähig sind. Also ähnlich wie im Bereich Tiefkühlung, beispielsweise, wo Sie mit Handschuhen unterwegs sind, da haben die sich Dinge abgeguckt und haben gesagt, gibt es nicht Handschuhe, die wir für die Produktion brauchen, die aber dann entsprechend auch nutzbar sind für unsere Eingabe auf dem iPad. Und auch Stichwort Handschuhe. Es gibt mittlerweile intelligente Handschuhe für die Produktion, beispielsweise, „Wearables“ ist hier das Stichwort, die beispielsweise vibrieren, wenn ein Mitarbeiter in der Produktion in einen falschen Korb reingreift, ein falsches Teil nimmt oder ihn auf der anderen Seite hinführt durch eine andere Form der Vibration in den Kasten wo er dann entsprechend etwas rausnehmen soll. Also hier gibt es viele viele Möglichkeiten wo sich Unternehmen angeguckt haben, wo ist der Engpass im Prozess, also wo dauert etwas lange im Sinne der Produktivität. Das war das Thema das Audi hatte, wo diese Hakel-Checklisten eben lange in der Verarbeitung brauchten, viel manuelle Kapazität gebunden haben oder die andere Frage ist zu sagen, wie kann ich denn entsprechend Vertriebskanäle effizient nutzen, das ist das Thema Tesla, durch den direkten Vertrieb im Internet und hier wirklich schon Internet-Marketing Launch-Kampagnen zu nutzen, also mal ganz anders zu denken aus anderen Bereichen, oder wie kann ich einen Engpass der im Vertrieb da ist im Sinne von „dass der Kunde nicht abspringt“, wie kann ich das lösen – das ist das Beispiel Mercedes-Benz in USA.

Das war mal die eine Episode zum Thema KFZ, die Links wo noch meher Hintergründe zu den Stories, hier vor allen Dingen zu Mercedes in USA finden Sie wie immer, wenn Sie sich zum Gratis-Hörerservice dieses Podcasts anmelden auf www.iPad4productivity.com, dann bekommen Sie jede Woche einen Hinweis welche neue Episode es gibt, den Link zum kompletten Transkript der Episode, dass Sie alles nochmal in Ruhe nachlesen können. In diesem Sinne freue ich mich, wenn Sie nächste Woche wieder mit dabei sind, wenn wir uns einmal anschauen, wie das iPad sehr sinnvoll in der Luftfahrtindustrie eingesetzt wurde und eingesetzt werden kann. Ich freue mich auf Sie, Ihr Thorsten Jekel.