Welche sind die zwei ersten Illusionen, die ich in den Unternehmen, die iPads einführen, erlebe? Erstens, die iPads sind intuitiv bedienbar und zweitens, die meisten Mitarbeiter haben ihr privates iPad und sind total begeistert und brauchen keine Schulung. Diese zwei Missverständnisse nehme ich oft wahr, wenn ich mit der Geschäftsführung spreche. Die Realität sieht aber oft anders aus. Ich erlebe das immer wieder und kann Ihnen aus meiner Erfahrung sagen, dass im Schnitt unter 10% aller Mitarbeiter ein privates iPad hat. Die restlichen 90% haben so ein Gerät noch nie in der Hand gehabt, oder sie nutzen günstigere Android- oder Windows-Geräte, die im privaten Bereich durchaus sinnvoller sein können. Im Business-Bereich ist dann aber das iPad deutlich produktiver einsetzbar, kostet aber auch deutlich viel mehr Geld.
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Hier das Transkript der Episode:
(Bitte wundern Sie sich nicht über die nicht schriftreife Sprache. Ich spreche die Podcast frei ein und erstelle daraus erst im Nachhinein das Transkript.)
Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei einer weiteren Episode von iPad4productivity und dem Schwerpunkt diesen Monats, wo wir uns damit beschäftigen, wie Sie sinnigerweise Mitarbeiter fit machen, sodass iPads wirklich die Produktivität erhöhen.
Da sagen ja viele, Moment mal, das iPad ist doch selbsterklärend. Stimmt. In der Basis ja. Bin ich völlig bei Ihnen. Und wenn ich mir das angucke, sicherlich 70 Prozent der normalen Standard-Apps, die mitgeliefert werden sind einigermaßen intuitiv. Aber, die Tipps und Tricks für schnelles Arbeiten sind eben nicht intuitiv. Oder, wussten sie alle, dass man in einer E-Mail jederzeit beispielsweise nach oben springen kann, indem man auf die Kopfzeile tippt, in der die Uhrzeit steht. Nur ein kleines Beispiel und ich erlebe immer viele, die gucken mich an wie ein Kaninchen, wenns blitzt, wenn ich solche Dinge zeige, oder wenn ich mal zeige, wie man schnell E-Mails parken kann und die wiederfindet, also Entwürfe nicht in dem Entwurfsordner suchen muss, sondern mit einem Tipp auch schnell findet. Schnell Dinge auch zwischen Apps hin und her kopieren kann, damit das Blitz-View-Ansicht. Oder wie Sie mit vier Fingern einfach mal schnell zwischen den Apps hin und her wischen. Das erlebe ich immer wieder, dass sicherlich die Basis dort selbsterklärend ist. Also ich sage immer, normal laufen und joggen kann jeder, aber wenn Sie dann wirklich mal Hundert Meter laufen wollen, das Ganze auf einem Wettbewerb… dann muss man vielleicht doch ein Bisschen trainieren. Also, wenn ich mir so den Petar Ivanov angucke, der gerade hier den ersten Preis beim Disco –Entwurf gemacht hat beispielsweise. Dann ist er sicherlich nicht jemand, der jetzt in Rio bei der Olympia mitgemacht hat, aber selbst in Freizeitbereich, dort in der Altersklasse den ersten Platz beim Diskus-Werfen zu machen, dann muss man vielleicht auch ein Bisschen trainieren. Und was heißt das übersetzt auf den Unternehmenskontext und mit dem iPad, ja, es geht nicht darum einfach nur den Ding irgendwie zu nutzen, sondern so ein Ding kostet richtig viel Geld. Ich habe Kunden, das sind wirklich sieben stellige Investitionsbeträge über die wir uns miteinander unterhalten und da hat die Geschäftsführung und der Anteilseigner selbstverständlich die Erwartungshaltung, dass diese Geräte die Produktivität steigern. Und wenn man sich das auch anschaut, Apps werden immer leistungsfähiger und erschließen sich auch nicht immer von selbst. Also wenn Sie sich anschauen, es gibt mittlerweile Apps mit 50 Seiten Handbuch. Selbst ich muss mich teilweise lange mit Apps beschäftigen. Viele von ihnen wissen vielleicht, ich habe ja auf iPadCoach.de, wer es noch nicht kennt, einfach mal reinschauen, ja, ein Videoportal, wo ich mittlerweile über 270 Tutorials habe mit kurzen Videoepisoden zum Thema produktives Nutzen des iPads und das sind fünf bis zehn Minuten. Und teilweise brauche ich wirklich ein zwei Tage, um mich in eine App so einzufuchsen, dass ich sie dann condensed wirklich auf zwe drei Minuten bis fünf, oder maximal zehn Minuten, Ihnen erklären kann und schulen kann. Also selbst ich muss mich damit lange beschäftigen. Oder, wenn Sie sich anschauen, wenn Sie in iBooks auf dem iPad drauf gehen in die Top 10 der iBook-Charts reinschauen, dann ist immer das iPad- und iPhone-Handbuch zu iOS 10 im Moment, aber auch für die anderen auch in den Top 10, meistens so eins bis drei. Wenn Sie das aufmachen, werden Sie sich wundern, da sind je nach Größe so bis zu 450 Seiten, die dieses Handbuch hat. Und ich glaube, ich bin der einzige dort, der das gelesen hat. Manchmal ist es aber durchaus ganz spannend, weil sich dann gerade bei dem Wechsel von iOS-Version auch wieder Dinge aufzeigen, die ich gar nicht so auf dem Zettel hatte. Also ich habe beispielsweise gerade mein iPhone 7 Plus bekommen und ich weiß nicht, wie Ihnen das geht, ich kenne ja diesen Affengriff noch nicht immer, dieses Alt+Ctrl+Del, was es ja auch für iPhone und iPad gibt und diejenigen, die mich kennen, wissen das, dass empfehe ich ja öfter mal Home-Taste und ein Aus-Taste gleichzeitig tippen. Machen Sie das mal beim iPhone 7, da werden Sie lange drücken. Da passiert nichts. Da müssen Sie nämlich nicht die Aus-Taste drücken, sondern dann müssen Sie drücken, ein Moment, ich muss ja selber mal gucken, Sie müssen die Ein- und Aus-Taste, statt dem Home Button, weil der Home Button mittlerweile diese Funktion nicht mehr drin hat. Ist für mich überhaupt nicht intuitiv. Ich habe lange gedrückt bis ich herausbekommen habe, dass es doch mit dem Reset geht, weil ich dachte, ich kann das iPhone nicht mehr reseten. Und in der Praxis ist das beispielsweise ein sehr relevanter Tipp, weil das Thema ist, wenn so ein Gerät sich mal aufhängt, wenns nicht mehr mag, dann müssen die Mitarbeiter nicht sofort halt beim User-Helpdesk anrufen, sondern sie können sich selbst helfen. Da schließt sich der Kreis wieder auch im Hinblick Suppor-Organisation und Backoffice, wenn Anwender gut geschult sind für die Anwendung, werden sie produktiver, wenn sie sich selbst helfen können, dann wird der Customer Service, das User-Helpdesk weniger in Anspruch genommen und Sie haben zufriedenere Mitarbeiter und damit auch zufriedenere Kunden und weniger Kapazität zum Supporten dieser Systeme.
Nächstes Thema, was ich immer wieder wahrnehme, oft werden Lösungen, und das ist bei PC nicht anders, schauen Sie sich Excel an, da werden häufig maximal zehn, bis wenn überhaupt fünfzig Prozent der verfügbaren Lösungen genutzt. Wenn Sie glauben, Sie nutzen Excel und andere Software doch alles. Nutzen Sie zum Beispiel Pivot-Tabellen? Also erlebe ich immer wenige, die Pivot-Tabellen nutzen, und beim iPad ist ganz witzig, früher hatten wir mal gesagt, oh, ich kann viel mehr als das iPad, mittlerweile ist das manchmal andersrum, mittlerweile Excel kann auf dem iPad Pivot-Tabellen, aber ich erlebe wenige, die diese wirklich sehr intelligente Funktion von dynamischen Auswertungen auf Excel nutzen. Da wird häufig auf einem Level gearbeitet, wo ich sage, sorry, so eine Tabelle könnste auch in Word machen, nutzt doch mal Excel bitte richtig. Und auch so ein Thema, zum Beispiel weiß kaum jemand, dass man im PDF-Expert, eines meiner Lieblings-PDF-Programme, dass es ein tolles Präsentationsmodus hat. Und das man sogar diese Folien mit einem Bluetooth-Klicker weiter transportieren kann. Also ich erlebe immer Leute die sagen, es ist doch alles intuitiv. Dann frage ich, ja, hast du PDF-Expert drauf? Viele sagen, wieso PDF-Expert? Ja, nutze es schon mit einem Presenter. Ja, das mache ich doch mit PowerPoint. Da sage ich ja, und du bist jedesmal dabei zu fluchen, dass irgendwelche Schriften sich verschieben oder die Datei zu groß zum Mailen ist, think simple, machs mit PDF und machs mit PDF-Expert. Also oft sind es so diese Kleinigkeiten, die aber doch häufig dann den Erfolg ausmachen. Da sehe ich eben immer wieder, dass ich Anwender halt lange mit PowerPoint abmühen und eben alle komplizierten Grafiken da irgendwie so anpassen, dass diese irgendwie angeguckt werden, da gibts firmenspezifische Schriftsätze, Schriftarten, ja, die können Sie mittlerweile auch installieren mit AnyFont oder über Mobile-Device-Management, aber PDF schaut auf jedem System so aus, wie sie überall ausschaut, somit deutlich leichter. Also denken Sie einfach, das spart Zeit. Und es gibt auch ein Fokus-Modus beispielsweise, da kann man bei Bilanzpräsentationen, meine Steuerberater, Bänker lieben das beispielsweise, sie können einfach mit dem Finger dort rumkreisen und dann wird etwas hervorgehoben, also hier gibt es Dinge wo ich wirklich sage, stimmt, Sie können mit einem iPad nicht arbeiten wie mit einem PC. Stimmt, Sie können damit besser arbeiten. Und häufig ist es so, dass wir einfach mit den Dingen arbeiten, die wir kennen, mit den Dingen die sich von alleine erschließen, oder selbst ich habe manchmal Dinge, die sich mir nicht sofort erschließen. Ich kann den PDF-Expert beispielsweise nicht nur kommentieren, sondern ich kann sogar in einem Bearbeitungsmodus Dokumente, die PDFs sind, so bearbeiten, dass ich die wirklich überschreibe und ändere, und das so simulieren kann, dass es ausschaut wie es ausschaut, also das heißt, hier kann ich PDF-Dateien wirklich live bearbeiten, sodass nicht was durchgestrichen wird, sondern dass ich sofort die Voransicht habe. Kriegen Sie das mit einem PC hin mit den Board-Mitteln? Das ist echt schwierig. Also hier meine Erfahrung ist einfach, die wirklich pfiffigen Lösungen herauszuarbeiten. Oft ist das so, dass Kunden mich fragen, Mensch, wie kriege ich das hin? Da sitze ich halt wirklich teilweise tagelang bei mir im Büro, teste Apps, teste Dienste und Abläufe und so weiter. Und was ich wahrnehme, dass das oft pfiffige Vertriebler machen. Da sage ich, Leute, das ist nicht der Job eines Vertrieblers. Die sollen verkaufen die Jungs und sollen nicht anfangen rumzudaddeln auf ihrem iPad, gerne mal in ihrer Freizeit, aber ich erlebe dann viele, die unterhalten sich in Vertriebsmeetings mehr über die neuste App als darüber, wem sie was mehr verkaufen können. Und dann ist das aus meiner Sicht falsches Verständnis im Vertrieb. Da sollte man dann eher auf Profis zurückgreifen, die diese Dienstleistung entsprechend zuliefern. Was auch immer ein Missverständnis ist, das ich immer wieder wahrnehme, die Anwender sind ohnehin durch ihre privaten iPads schon fit. Sorry, aber viele haben so ein iPad nicht. Also man denkt immer, jeder hat so ein iPad, nö, ist nicht. Ich habe gerade in einer Außendienstorganisation mit über 400 Mitarbeiter geschult, da hatten vielleicht 20 einen iPad, oder 30 ihr privaten iPad, das wars aber. Das war unter 10% die einen iPad hatten und 90% hatten so ein Ding noch nie in der Hand. So und da fängst du eben komplett beim neuen an. Und in einigen Branchen, also ich kenne das so im Food-Service, aber auch in anderen Bereichen. Da gibts Außendienstler, die haben sich 15 Jahre lang erfolgreich gegen Einsatz von Laptops gewehrt. Also ich habs neulich erst wieder erlebt, da hat ein Mitarbeiter als wir dort ausgetauscht haben Laptops gegen iPads ein original verpacktes Laptop abgegeben. Da sage ich, der war mutig. Also ich hätte ihn ausgepackt und so getan, als hätte ich es genutzt, und es war noch original verschweißt. Also das war auch eine tolle Nummer. Und, also dass sind Dinge, die erlebe ich nicht einmal, ich erlebe sie häufiger und was ich auch öfter erlebe, dass privat manche ein Android haben oder Windows-Tablets, weil die deutlich günstiger sind und im privaten Bereich natürlich auch manchmal deutlich sinnvoller sind im Einsatz als so ein richtig wahnsinnig teueres iPad, was man für den Business-Einsatz natürlich wieder deutlich besser nutzen kann. Also, so dieses Missverständnis, das iPad ist selbsterklärend und jeder hat das iPad, das sind so die zwei ersten Missverständnisse, die ich in dieser Episode gerne ausräumen mag und die auch ganz wichtig sind richtig zu verstehen, weil wenn Sie dort von falschen Voraussetzungen ausgehen, erlebe ich immer wieder, dann sagt die Geschäftsführung, ah das Thema, das machen wir doch mal schnell, da macht man mal ein Vertriebsmeeting, da halten Sie einen kurzen Vortrag und dann wissen das alle. Da sage ich, huh, das erinnert mich so wie an die Strategie-Tagung, wo ich teilweise auch mit dabei war, wo wir streng geheim die dollsten Strategien erarbeitet haben, die wurden streng geheim in irgendwelche digitalen oder analoge Tresoren eingesperrt und dann dachten wir, dass durch Osmose diese geheime erarbeitete Strategie sich auf die Mitarbeiter überträgt und von den automatisch umgesetzt wird. Diejenige von ihnen, die schon ein bisschen länger im Berufsleben unterwegs sind, ich bin ja so fast 30 Jahre unterwegs, die wissen vielleicht wovon ich spreche und ähnlich ist es auch mit dem Einsatz von IT. Da wird immer bei solchen Projekten davon ausgegangen, die Mitarbeiter können das, sie setzen das automatisch um, die sind super begeistert und motiviert… ich glaube, das schauen wir uns etwas näher mal an, deswegen auch nächste Woche der Schwerpunkt das wir uns einmal von der Führungs- und von der Mitarbeiter-Seite einmal nochmal anschauen. Ich freue mich auf Sie. Wie üblich finden Sie auf www.iPad4productivity.com immer die Möglichkeit sich zum Gratis-Hörerservice sich anzumelden und dann kriegen Sie immer eine E-Mail, wenn es eine neue Episode gibt mit dem Thema und natürlich auch immer den Link zum Transkript und zu weiteren ergänzenden Links zu dieser und zu weiteren Episoden. In diesem Sinne, wie immer, erst her einschalten und dann Technik. Ich freue mich auf Sie. Ihr Thorsten Jekel.
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