Einige Unternehmens- und IT-Berater behaupten, dass die Produktivität bei der Nutzung von iPads höher wird, wenn die Benutzer ständig online sind. Welch eine Illusion! Warum sage ich das? Auch wenn Sie in Deutschland in den Ballungsgebieten unterwegs sind, gibt es keine Garantie, dass Sie eine zuverlässige und stabile Internetverbindung dort haben. Vielleicht ist es Ihnen schon passiert, dass Sie direkt unter einem LTE-Sendemast  standen aber dennoch kein Internet hatten?! Um produktiver arbeiten zu können, sollte man daher unabhängig von der Internetverbindung andere Wege gehen. Eine Lösung sind zum Beispiel sogenannte Hybridlösungen, die es ermöglichen auch mit lokalen Daten und Apps effizient zu arbeiten. Ein zweites Thema, auf das wir uns in der heutigen Episode fokussieren werden ist der Glaube einiger Berater, dass die Zukunft plattformunabhängig ist. Falsch. Ich bin davon überzeugt, dass es immer verschiedene konkurrierenden Plattformen geben wird und dass es in absehbarer Zeit zu keiner Standardisierung der Betriebssysteme kommen wird.


Weiterführende Links

Hier finden Sie die Videos und Links der im aktuellen iPad4productivity-Podcast besprochenen Konzepte, Apps und Tools:

Faktoren die den LTE-Speed beeinflußen

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Hier das Transkript der Episode:

(Bitte wundern Sie sich nicht über die nicht schriftreife Sprache. Ich spreche die Podcast frei ein und erstelle daraus erst im Nachhinein das Transkript.)

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Episode von iPad4productivity und dem monatlichen Schwerpunkt, wo wir uns mit der Frage beschäftigen, dass Sie mit dem iPad doch überall und ständig online sind – seit es keine Funklöcher mehr gibt. Sie hören schon bei meinem etwas ironischen Unterton. Wie üblich geht es um die iPad-Illusionen, das heißt um die typischen Missverständnisse, die ich immer wieder wahrnehme, denn wenn ich mir das angucke, in einigen Unternehmen werden einfach Lösungen geschaffen die voraussetzen, dass Mitarbeiter mit dem iPad ständig online sind. Aber „always on“ ist eine weitere Illusion. Beim mobilen Umgang mit Daten sollten Hybridlösungen angestrebt werden, die auch die Arbeit mit lokalen Daten und Apps ermöglichen. Und dem gesamten Thema Datenspeicherung online und offline beschäftigen wir uns in dem Kapitel und wie üblich, Sie kennen das schon, wir werden uns einmal anschauen, was sind so typische Dinge,

die ich immer wieder wahrnehme. Ich gebe Ihnen schon mal ein paar geben, wir werden uns also diesen Monat mal Facebook anschauen, wie die mobile Strategie ist und wo Sie fast gescheitert werden, als Sie auf ein Börsenpaket gegangen sind, und wie Sie dann doch noch den Dreh bekommen haben. Wir werden uns anschauen, wie eine optimale mobile Strategie ausschaut und wir werden uns dann abschließend nochmal als Beispiel einer ziemlich intelligent gemachten mobilen Strategie Coke anschauen, die sehr intelligent online und offline miteinander kombiniert wurde.

Also begleiten Sie mich durch diesen spannenden Monat wieder bei iPad4productivity. Wie immer finden Sie natürlich alle Shownotes zu dieser und weiteren Episoden, wenn Sie sich auf iPad4productivity zum Gratis-Hörerservice dieses Podcasts anmelden.

Ja, was habe ich vor Kurzem wieder mal erlebt auf einer Konferenz, wo ich als Vortragsredner gebucht wurde. Sie wissen das, ich bin immer den ganzen Tag mit dabei, um einfach zum einen von dem einen oder anderen Redner Dinge mitzunehmen und zu lernen, auf der abderen Seite natürlich mich einzustellen auf die Dinge, die gesagt worden sind, anzuknüpfen an die Punkte.

Wir hatten also vor mir einen wunderbaren, netten, engagierten jungen Consultant, der einen Vortrag hielt über die Zukunft des mobilen Arbeitens. Und der sagte also ganz klar, die Arbeitswelt der Zukunft ist always on und das geht also schon heute, weil das große Problem, und da stimme ich ihm zu, ist, dass es sehr sehr schwierig ist für jede einzelne Plattform immer Apps zu entwickeln. Und da hat die Microsoft einen sehr intelligenten Ansatz präsentiert, also die Windows 10 gezeigt haben. Hier sagte Microsoft, Leute, wir werden eine leichte Möglichkeit für die Entwickler schaffen, iOS- und Android-Applikationen zu portieren auf Windows 10. Das war ein Paukenschlag, weil wenn das funktioniert hätte, dann wäre ja mit einem Schlag dieses Ökosystem komplett mit Apps versorgt. So ein bisschen wie Sie die Möglichkeit haben auf Blackberry-Geräten auch Android-Apps zu installieren. Das geht nicht erst seit Blackberry sich mit Andorid-Betriebssystem auf den Geräten dort einen Verbündeten geschafft hat und auf dieses Betriebssystem setz. Sie konnten auch vorher schon den Amazon-Playstore dort installieren und konnten mit dem Amazon-Appstore die meisten der Android-Applikationen auch auf dem Blackberry-Gerät nutzen. Und die meisten davon funktionierten auch gut. Also die Strategie, die angekündigt wurde von Microsoft, ist super klasse, super intelligent, habe mich richtig drauf gefreut. Das Problem ist nur, der Teufel steckt da wie immer im Detail und Microsoft hat so heimlich still und leise dieses Thema dann eingestampft, dieses Thema ist aufgelöst worden, die Mitarbeiter sind entlassen worden oder in andere Bereiche übernommen worden. Also die Microsoft-Leute, die ja wirklich eine professionelle Software-Entwicklung haben, haben es nicht geschafft das umzusetzen. Viele sagen ja, Apple bringt ja nichts neues, aber das was sie machen funktioniert halt einfach und das ist der Unterschied, der Apple aus meiner Sicht in einigen Bereichen auszeichnet. Das heißt, was war so die Aussage? Die Aussage war, und der stimme ich zu, es ist wahnsinnig komplex für jede Plattform dort Apps zu entwickeln. Die daraus abgeleitete Konsequenz habe ich nicht ganz so geteilt, wo er sagte, die Zukunft ist plattformübergreifend und virtualisiert und die Zukunft ist schon jetzt. Manchmal ja, manchmal nein. Also so die Idee, die er eben dort präsentiert hat war zu sagen, letztendlich werden Server heute virtualisiert in Citrix-Umgebungen. Das können die Jungs auch mittlerweile ziemlich gut und dann ist es letztendlich Wurst, mit welchem Endgerät Sie auf dieser virtuellen Maschine arbeiten. Weil letztendlich brauchen Sie nur eine Internetverbindung, die den Bildschirm anzeigt. Und für die Anzeige des Bildschirms brauchen Sie nicht viel Bandbreite, also die Rechnerleistung ist zentral. Also ein bisschen so das Comeback der klassischen Rechenzentrum-Terminal-Architektur. Sie sehen alles kommt irgendwann mal wieder, so wie immer diese Wellen zwischen Dezentralisierung und Zentralisierung in der Aufbauorganisation von Unternehmen, so kommen solche Dinge auch in Wellen wieder zurück. Und dann war so der Punkt, wo der Kollege sagte, jetzt zeige ich ihnen das mal live. Da hatten wir das Problem, also wir waren ein paar Hundert Leute im Raum und es gab nur ein Hotel-W-LAN und da waren auch die ganzen Teilnehmer drin und dann wurde es ein bisschen schwierig. Sie denken sicherlich schon was passiert ist. Zum einen war es schon ein bisschen hackelig reinzukommen, weil so viele in diesem Saal waren und als er dann drin war, dann flug er auch zwischendurch immer wieder mal raus. Also vor dem Hintergrund, Theorie und Praxis hat man hier sehr deutlich gesehen. Den Kollegen tat mir wirklich leid, weil er wollte was zeigen, was ich immer gut finde und letztendlich hat er da gelernt, dass es vielleicht nicht immer so einfach ist. Das heißt, die Grundidee ist ja wirklich absolut richtig, in der Praxis gibt es halt nur zwar kleine Haken. Zum einen gibt es immer noch Funklöcher und selbst, wenn auf dem Parkplatz noch Netz ist, dann heißt das beim Kunden noch lange nicht, dass das Netz ist. Also das heßt, wenn Sie schauen, einer meinen Kunden die Union-Investment in Frankfurt, hat einen LTE-Sendemast auf dem Dach und innendrin sind Sie offline. Und wenn Sie sich anschauen das Thema Ausland, da ist die Internetverbindung nicht immer verfügbar und zuverlässig. In einigen Ländern ist es immernoch sehr teuer wegen dem Roaming und deswegen geht es nicht überall. Auf der anderen Seite aber auch gibt es auch Länder, wo es besser geht. Also am deutschen Wesen mag die Welt genesen, es ist also nicht unbedingt immer so. Wenn Sie sich das Südkorea anschauen, dort ist das Thema breitbandiger Internetausbau deutlich weiter, also da bezeichne ich das Thema Internet in Deutschland, hierzu sollte man wirklich nochmal mit unserer Kanzlerin sprechen, als Neuland.

Was nehme ich alsi häufiger wahr. Ich nehme häufiger wahr in der Praxis draußen, dass es Theoretiker gibt, die noch nie mit einem mobilen Gerät beim Kunden waren und die entscheiden über eine „always on“-Strategie, wo ich sage, boah, gefährlich, weil wenn Sie im Büro eine fette Internetverbindung haben, gar kein Thema, da geht es alles. Wenn Sie aber beim Kunden sind, schaut das unter Umständen anders aus.

Was ist auch wahrnehme ist, dass es Entwickler gibt, die einfache Lösungen entwickeln, die sich aber in der Praxis gar nicht so einfach dann hinterher herausstellen. Schauen Sie sich an das vollmündige Versprechen von Microsoft, Android-Applikationen dort ganz normal zu portieren und hats funktioniert? Nö, hats nicht funktioniert. Es hat nichts mit Schadenfreude zu tun, sondern es zeigt nur einfach, dass diese Themen sehr viel komplexer sind als man sich das im ersten Moment vielleicht denkt. Dann weiteres Theme, ja, ich bin nur in Ballungsgebieten unterwegs und die haben hier eine LTE-Abdeckung. Das Fiese ist nur, LTE-Zellen atmen. Was heißt atmen? Atmen heißt, je mehr Menschen auf einem solchen LTE-Sendemast eine Verbindung zum Internet aufbauen, um so kleiner wird die Reichweite eines solches LTE-Sendemasts. Das führt dann dazu, dass wenn Sie morgens ganz früh E-Mails abrufen im Hotel 5 Balken haben, wenn Sie ganz früher aufstehen oder abends im Hotel sind, wo alle drin sind, vielleicht ein Fußballspiel läuft und sich einige das über das Internet angucken, dann haben Sie vielleicht nur einen Balken. Und das ist genau dieser Effekt, dass Sie dort atmende Zellen haben. Auf der anderen Seite steigt die Bandbreite, auf der anderen Seite steigt auch das Volumen, was rüber geht. Schauen Sie sich Facebook an. Mittlerweile gibt es Live-Steraming nicht nur für Prominente, sondern für jeden und seitdem da jeder Vollpfosten auch seine Rübe in die Kamera halten kann und live dabei sein kann, macht das auch jeder, entschuldigen Sie eine etwas krasse Ausdrucksweise, aber hier ist einfach ein Trend zu beobachten zum Live-Streaming und Live-Streaming kostet natürlich wahnsinnig Bandbreite. Also das sind solche Dinge, die einfach wahnsinnig Bandbreite fressen. Ich packe Ihnen gerne auch nochmal ein paar Links zu diesem Thema mit in die Shownotes rein, wo Sie sich wie immer unter www.iPad4productivity.com zum Gratis-Hörerservice anmelden können.

Wenn Sie sich auch anschauen das ganze Thema Netzneutralität, was heißt Netzneutralität? Die Idee ist ja, dass das Internet neutral sein sollte, dass also keine Dienste schneller duchs Internet gehen sollten. Das Problem ist immer nur, das Netz muss finanzierbar sein. Die großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone, oder wie sie alle heißen, die müssen immer mehr Bandbreite für immer weniger Geld anbieten und wer macht das Geld? Facebook und Google. Weil die sind keine Netzbetreiber, sondern die nutzen diese Netze. Also so ein bisschen als würden Sie immer schnellere ICEs einsetzen wollen als Bahn und jemand anders muss dann diese Trassen bauen. Aber diese Trassen würden für immer weniger Geld dort bezahlt oder gemietet werden. Da können Sie sich vorstellen, dass macht dann irgendwann für denjenigen der die Trassen betreibt keinen Sinn mehr. Und Sie können bestimmte Bandbreiten immer noch über die heutige Kabelinfrastruktur abdecken, aber ab einer gewissen Geschwindigkeit müssen Sie auf Glasfaser umsteigen und das heißt, Straßen aufreisen, buddeln, Kabel verlegen…. das ist richtig teuer. Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen das Buch „Silicon Valley Dilemman“, ein ganz spannendes Buch, ich packe Ihnen gerne die Links wieder in die Shownotes.

Und selbst wenn Sie im Büro sind, also wenn ich gucke, wir sind hier in Berlin mitten in der City. Wir haben hier vDSL 50 im Büro und trotzdem ist Offline-Arbeiten deutlich flüssiger möglich. Und was ich eben auch oft wahrnehme ist, dass so iPads genutzt werden als würde man mit einem neuen 11er Porsche im dritten Gang auf der rechten Spur fahren und das einfach die Möglichkeiten nicht genutzt werden, weil es heißt, da muss ich remote auf Excel drauf gehen. Da sage ich nein. Es gibt mittlerweile Excel auch für das iPad in einer sehr leistungsfähigen Variante, da muss man auch nicht unbedingt immer wieder online sein und virtuell damit arbeiten. Und wenn Sie sich das anschauen, eben Lösungen sind halt auch, wenn Sie schnell drauf sind, wenn es zu Ihnen passt, es sind halt für große Bildschirme gebaut und kein Mensch hat einen 30-Zoll-Bildschirm, 10-Zoll-Bildschirm irgendwo im Büro, da sind Sie im Regelfall bei 21, 24 Zoll oder noch größer und da ist einfach genau das Thema das Sie sagen, Mensch, hier ist einfach eine App erfahrungsgemäß gerade bei dem Kunden deutlich besser einzusetzen.

Somit haben wir so den ersten eröffnenden Blick in dieses Thema gemeinsam gewagt,

in dem wir uns einfach mal angeschaut haben, was sind so die typischen Fehler, die ich wahrnehme zum Thema offline/online und wir schauen uns in der nächsten Woche einmal an, wie Facebook fast einen riesigen Fehler gemacht hätte und sie ihn doch spät aber noch rechtzeitig korrigiert haben und was das für offline/online und auch das Thema „mobile Strategie“ anbelangt und welche zukünftigen Entwicklungen es auch hier entsprechend geben wird.

Ich freue mich, wenn Sie nächste Woche mit dabei sind. Ihr Thorsten Jekel.