In dieser Episode wird Ihnen der zweite und letzteTeil des Interviews mit Peter Blum zum Thema proaktives Vetriebscontrolling präsentiert. Viel Spaß beim Zuhören.
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(in Bearbeitung)
P.B.: Ich möchte ein Stichwort aufgreifen, der Controller als digitaler Reiseführer. Das finde ich ganz interessant, ein Reiseführer hilft ja den Reisenden und der Controller hilft auch dem Vertrieb, um den Vortrag zu Ihrem Vortrag zu spannen, und der Vertrieb der braucht häufig natürlich, wenn er vor Ort bei Kundenbesuchen ist, ja mobile handliche Geräte um einfach Kundeninformation auch direkt verfügbar zu haben, um damit zu arbeiten. Und das ist auch der Grund, warum Sie sich mit dem iPad oder auch anderen mobilen Devices beschäftigen, weil Sie sagen, das ist eigentlich unabdingbar, man braucht Informationen, sonst kann man im Vertrieb nicht arbeiten. Jetzt ist es so, Sie haben Business-Intelligence-Anwendungen eben schon angesprochen, die laufen heute oftmals immer noch über große Bildschirme in Büros und man versucht, glaube ich, immer noch, hat den Weg noch nicht ganz optimal gefunden, sie auf mobile Devices zu bringen. Technisch ist das sicherlich kein Thema, aber es kommt da nicht nur auf die Technik an, so wie Sie es eben gesagt haben, sondern es kommt natürlich darauf an, dass man die Information hier auch richtig darstellt, vernünftig nutzenbringend darstellt und da hat man halt die Situation, dass mobile Devices nicht so groß sind, sondern dass sie sehr klein sind. Woher kommt es aus Ihrer Sicht an, wenn man jetzt Informationen auf das iPad bringt, damit der Vertrieb damit was anfangen kann.
T.J.: Also für mich sind es zwei Punkte: das eine, wo man zuerst dran denkt ist, dass die Benutzeroberfläche angepasst sein muss an die Möglichkeiten der jeweiligen mobilen Geräte. Also im Webdesign kennt man das als Responsive Design, dass es einfach doch ein bisschen schwierig ist selbst auf so einem größeren Telefon hier, wie so ein 7 oder 8 Plus, also selbst da ist es schwierig eine komplette Webseite darzustellen, da muss man anders arbeiten aber responsiv. Und was Sie sehr schnell merken, Sie kriegen nicht so viele Informationen daraus. Und daran knüpft gleich zweiter Punkt an, zu sagen, geben Sie dem Vertrieb die Informationen, die er zu dem Zeitpunkt braucht. Also Coke macht gleich zwei Dinge, zum einen die kriegen eben einen Vorschlag, welche Kunden sie denn idealerweise besuchen, auch in welcher Reihenfolge. Und da ist es einfach so, die Auswahl dieser Kunden, heute noch zum Teil manuell, in Zukunft durch künstliche Intelligenz gesteuert, dass gesehen wird, bei welchen Kunden auf der Basis von E-Mail, von CRM-Daten, von Social-Media-Daten, von öffentlich verfügbaren Daten, zu welchem Kunden fährst du denn am besten hin. So, das heißt, der muss nicht seine 100.000 Listen geben, sondern die Kiste sagt dir, da fährst du am besten hin. Und wenn er dann beim Kunden ist, dann sieht er halt nicht sein komplettes Vertriebsgebeit, sondern dann hat er eben nur die fünf wichtigsten Zahlen von Diesem Kunden, wo er gerade ist. Und was ich eben oft erlebe, da werden Vertriebler zugemüllt mit Materialien, die Sie dann auch, da gibt’s zum Beispiel Freitag der Homeoffice-Tag, wo ich sage, einige Außendienstler mögen mich nicht so gerne, weil wenn ich irgendwo reinkomme eine der großen Faktoren der Produktivitätserhöhung ist zu sagen, es gibt kein Homeoffice-Tag mehr. Leute, ihr solltet raus, ihr sollten verkaufen, was soll der Scheiß. Und weiß ich, wenn ich am Freitag ein Besuchsbericht schreibe, was ich am Montag mit dem Kunden besprochen habe? Ich weiß es nicht mehr am Abend, wenn ich fünf-sechs Termine gemacht habe.
P.B.: Ich weiße es manchmal auch nicht am Abend, manchmal nicht mehr nach zwei Stunden später.
T.J.: Genau. Und das ist einfach der Punkt, wo man sagt, geben Sie dem Außendienstlern die Information, die er braucht, und wenn ich eben… CocaCola beispeilsweise, die haben ein Red Score, der heißt Right Execution Daily, und da wird einfach geguckt, wie groß ist der Anteil der CocaCola-Produkte die ich habe, im Verhältnis zu den Wettbewerbsprodukten. Da wird geguckt, wie viele Plazierungen habe ich in einem Markt oder in einer Restaurant, und wie ist das Thema von der Werbeseite her plaziert auf Tischen und so weiter. Und aus diesen Dingen wird ein Score berechnet, und diesen Score ermitteln die jedesmal, und das machen sie mittlerweile sehr smart, sogar durch Augmented-Reality-Technologie und interessant ist, die sehen den Score und die sehen den Score von den letzten beiden Besuchen. Und relevant ist nicht immer die absolute Höhe eines solchen Betrages, sondern die Veränderung. Und da haben sie eine Kennzahl, mit der sie wahnsinnig viel sehen, die sehen auch die Umsätze, die sehen auch die Absätze, und wenn sie… wir unterhalten uns auch mit der Praxis, und was ich dann eben wahrnehme ist, dann gibt es auch viele Unternehmen, die haben direkte und indirekte Vertriebskanäle. Da sehe ich viele Vertriebsorganisationen, die sehen gar nicht, was der Kunde gemacht hat über die indirekten Kanäle. Also ich war mal zehn Jahre Geschäftsführer von Vitality, da sind wir meiner Zeit vom direkten in den indirekten Vertrieb auch gegangen und da war eines der wesentlichen Dinge auch eine Konditionsverhandlung, dass wir gesagt haben, ihr wollt irgendwie nochmal drei oder fünf oder zehn Prozent mehr Kondition, gerne, wenn wir auch Verkaufsdaten bekommen. So, und die haben wir in unsere Systeme eingespielt und dann haben wir eben nicht nur die direkt gelieferten Produkte gesehen, sondern auch die indirekten. Und das sehen wir mal immer, wir sagen ja Daten ist das neue Gold, ich habe schon 2005 bei Jahresgesprächen mit Metro, ReWe, mit Edeka gesagt, okay, ich bin auch durchaus bereit für Daten zu zahlen, die man von einem bekommt, wichtig ist, dass man diese dann eben dem Außendienstlern in dem Moment zur Verfügung stellt, beim Kunden, wo er sie braucht. Und dann brauche ich nur drei-vier Zeilen. Dann passt das wunderbar auf so einen iPad-Bildschirm drauf, dann löst man dieses Problem. Man hat es nun eben dann, wenn man dem Außendienstlern zu viel gibt, und vielleicht noch ergänzend auch, ich glaube, es ist viel zu viel immer diese Fokussierung auf Geschäftsjahr, was natürlich sinnvoll ist in einer finanzorientierten Betrachtung, ich finde, in einer vertriebsorientierten Betrachtung ist viel wichtiger eine zwölfmonats rollierende Betrachtung zu haben, dass ich sage, ich gucke mir zwölf Monate Year-to-date betrachtet an, weil dann nivelieren sich nämlich auch seisonalen Schwankungen aus, weil sonst hat man immer die Diskussion zu sagen, ah, in dem Monat und so weiter, also da finde ich dann eher die rollierende Betrachtung dann immer nochmal wichtiger, gar nicht mehr zu sprechen von dem Thema Benchmarking in Richtung Branche. Weil wir können sehr viel besser sein als im Vorjahr, aber wenn der Markt eben, wir sind 10 Prozent gewachsen, der Markt ist 50 Prozent, dann sind wir deutlich schlechter. Wenn der Markt um 10 Prozent geschrumpft ist, dann sind wir mit 10 Prozent Plus der König. Also das sind so Perspektiven, die manchmal fehlen und die man sicherlich nicht auf einmal immer mit integrieren kann, aber man sollte immer da stufenweise verbessern, das ist auch das Prinzip dieses agilen Prinzips, dass man sagt, man hat einmal jetzt fünf Jahre Projekt und dann hat man die 100-prozent perfekte Lösung, sondern dass man einfach Stück für Stück dieses Thema immer wieder optimiert, auch im Vertrieb und das man dann zurückkommt auf Ihre Frage von gerade eben, dann auch kein Problem, so ein bisschen zu Smartphones, eben die relevanten Informationen darzustellen.
P.B.: Ich glaube, da steckt gerade sehr viel drin. Sie haben viele Schlüsselfaktoren und Erfolgsfaktoren im Positiven genannt, ich würde es ganz gerne vielleicht nochmal aus der anderen Sicht anpacken, viele die uns jetzt hören denken, Mensch, das waren gerade so viele Punkte, jetzt haben Sie zum Schluss natürlich auch gesagt, fangt einfach erstmal an und lässt euch da nicht irritieren, man kann alles perfekt machen aber Anfangen ist erstmal der Anfang vom Weg. Aber Sie sind auch viel in Unternehmen unterwegs und sehen wie versucht wird, Informationen für den Vertrieb verfügbar zu machen, auch mit iPads. Was sind so vielleicht die zwei-drei entscheidenden Fehler, die Sie durchgängig sehen, wo Sie sagen, das zieht sich durch, und achtet bitte darauf von Anfang an, dass das nicht aus Versehen euch auch passiert.
T.J.: Ja, also der größte Fehler den ich wahrnehme ist, dass auch wenn mit iPads gearbeitet wird, das es als zusätzliches Gerät gesehen wird. Also das ist ein Theam. Das erhöht nämlich dann die Komplexität, dann hat man auf der einen Seite auf dem Notebook irgendwelche Statistiken, Reports, dann hat man die wieder auf dem iPad, im schlimmsten Fall laufen die Zahlen auseinander, weil sie vielleicht unterschiedliche Abgrenzungszeiträume haben, unterschiedliche Versorgungspunkte, und ich erlebe in Vertriebsorganisationen, da streiten sie sich mit dem Chef darüber, wieso da ist die Zahl anders als da, statt sich darüber zu unterhalten, wie man diese Zahl erhöhen kann.
P.B.: Ich glaube, da möchte ich mir ein paar abhaken(?), Sie sagen nicht als zusätzliches Gerät und stellen auch immer wieder fest, ja das ist das Potential des iPads oder auch anderer mobilen Devices, wir wollen jetzt gar nicht nur über das iPad reden, aber Sie sind hat sehr viel iPad-affin, dass das massiv unterschätzt wird, dass man wirklich diese Gedänke hat, man braucht hier zwei Geräte, ist aber, das möchte ich nochmal betonen, ist aber definitiv nicht so. Und iPad ist heute schon so leistungsstark, dass zumindest ein Vertrieb damit arbeiten kann.
T.J.: Sie haben es richtig zum Ausdruck gebracht, ich bin auch viel in Banken beispielsweise unterwegs und das ist nicht realistisch, dass ich sage, in der Marktfolge, wo ich auf ein Kernbanksystem darauf zugreifen muss, da kann ich nicht mit dem iPad arbeiten, da brauche ich große Bildschirme, mehrere Bildschirme, Zugriff auf das Kernbanksystem, oder ich arbeite auch für Steuerberater der DATEV, also das man sagt, ich werde sicherlich nicht ein Jahresabschluss buchen oder Belege buchen auf so einem kleinen iPad. Dafür ist der Bildschirm einfach zu klein. Nur es gibt für mich zwei große Bereiche, wo ein iPad total Sinn macht. Das ist zum einen der Bereich Außendienst, also der Serviceaußendienst und Verkaufsaußendienst, weil die Jungs sollen verkaufen, und so wie Sie es hier, wir sehen es ja flach auf dem Tisch liegend, ist natürlich ein ganz anderes Format als… wir haben hier auch ein iPad auf dem Tisch liegend, so und das kann man einfach wie ein Blatt Papier auf den Tisch legen. Es ist ein ganz natürlicher Formfaktor, gerade im persönlichen Gespräch. Der Kunde sieht, was man dadrauf hat, was man da macht, also deswegen gerade im Vertriebsgespräch, und Vorstände und Aufsichtsräte. Also ich habe mittlerweile viele Firmeninhaber, Vorstände, Aufsichtsräte, die haben eben nun ein iPad, und da wird immer gefragt, ja, aber da kann ich doch keine Excel-Tabellen mitmachen und so weiter, da sage ich, also erstens kann man damit ziemlich gut Excel-Tabellen machen, zweite Frage, ist es ihr Job. Und ich erlebe viele Führungskräfte, die die teuersten Sachbearbeiter sind, aber nicht unbedingt führen. Also wenn ich gucke, die größten Fehler sind nicht nur auf ein Device zu gehen, sondern die Anzahl der Devices zu erhöhen, dann haben die Außendienstler irgendwann mehr Devices als Hände. Dann ist wieder das Thema Synchronisation und Abgleich und deswegen sage ich, weniger ist mehr. Also das erlebe ich. In dem Zuge erlebe ich auch, dass viele Organisationen einfach zu viel Reports haben, zu viel, also zu Zuvielisation ist auch im Außendienst ein großes Problem, wie der Dieter Ecker das immer so schön nennt, und nicht nur eins zu viele, zu geringe Konsequenz auch Dinge wirklich mal zu lassen. Also so der Ulrik Nehammer als dann wir bei Coke gesagt haben, ihr kriegt iPads, haben alle gesagt, ah wie geil ist das denn, und dann haben die immer, jetzt kriegen wir nochmal etwas zusätzlich zu unseren PCs, da sagte er, sie haben uns vielleicht falsch verstanden. Also nach einer Übergangszeit von zwei Monaten sammeln wir die Notebooks ein. Und dann ging das große Geschreie los. Und das kann ich doch nicht mehr und das kann ich doch nicht mehr, und was vor allen Dingen gefällt ist die Konsequenz, dass sich dann einer hinstellt und genau die richtige Frage stellt, wie Ulrich Nehammer, verkaufst du eine Kiste Coke mehr, wenn du dieses Ding nochmal machst? Und wenn die Antwort nicht ein begeistertes ja war, dann wurde eben überlegt, kann das der Innendienst machen oder können wir es komplett weglassen. Also das ist, glaube ich, so ein Thema. Was ich auch immer wahrnehme, Sie sprachen schon an, iPad oder andere Devices, das wird oft nicht pragmatisch, sondern dogmatisch gesehen. Also da gibt es die Fraktion die sagt so, alles außer iPad ist Blödsinn, und es gibt die Fraktion böse iPads, und ich finde Android ist die freie Welt. Ich glaube, es gibt nicht das perfekte System, es gibt ein passendes System. Im Smartphone-Bereich finde ich beispielsweise das Preis-Leistungs-Verhältnis von Android-Geräten deutlich besser also von den iPhones. Im Tablet-Bereich sage ich, im Moment gibt es für mich zwei sinnvolle Alternativen. Es gibt, wenn Sie in einem Außendienst sind, wo Sie sehr viele Windows-Programme brauchen, dann ist durchaus ein Windows Konvertible das richtige Gerät, weil dann haben Sie das Windows drauf und können da komplett arbeiten. Wenn Sie das nicht brauchen, halte ich das iPad für das beste Gerät, weil beide Geräte können Sie beispielsweise auch ohne Probleme beim Kunden mit einem Kabel-Adapter an einen Beamer anschließen. Und mir ist es trotz zwanzig verschiedene Adapter, die ich getestet habe, nicht gelungen, meine Android-Tablets, die ich zu Hause zum Testen habe, an ein Beamer anzuschließen. Und das sind dann oft wieder die Dinge, da gibt es dann einfach Leute, die dann aus einer dogmatischen Entscheidung heraus sich auch nicht in Lebenswirklichkeit der Außendienstler begeben. Und das ist etwas, was ich als externer mache, immer dass ich mit Außendienstler mitfahre, was ich eben auch empfehle. Ich erlebe leider viel zu wenige Controller, die schon mal draußen beim Kunden waren, die schon mal sehen wie ist denn die Lebenswirklichkeit der Außendienstler, was braucht der für die Information, und da arbeitet sicherlich nicht jeder perfekt und da kann man immer was optimieren, aber man bekommt eine ganze Menge raus, also das sind so erfahrungsgemäß nicht die Konsequenz die Dinge eben auch abzuschneiden, zu viele Devices und einfach auch zu wenig wirklich Bereitschaft und Konsequenz auch mal rauszugehen und mal zu gucken, was machen die Leute draußen. Das sind erfahrungsgemäß die größten Fehler, die ich wahrnehme.
P.B.: Und wer da noch weitere Tipps haben möchte, und ja, auch weitere Bewertungen haben möchte, der kann Ihnen natürlich folgen. Sie haben einmal eine Webseite, das ist vielleicht das Uninteressanteste, vielleicht um die Kontaktaufnahme zu machen.
T.J.: www.jekelteam.de
P.B.: Aber spannender wird es auf Social-Media-Kanälen, auf Facebook, auf Instagram auch?
T.J.: Genau. Finden Sie mich auch. Also Thorsten Jekel ist zum Glück ein nicht so häufiger Name, also deswegen können Sie mich mit Thorsten Jekel googeln, dann ist die erste Seite voll. Also vor dem Hintergrund ist das einfach zu finden.
P.B.: Interessant, und ich habe auch schon ganz viele Hex, wie man so im Norddeutschen sagt, mitgenommen, manchmal sind es auch die kleinen Sachen, die in zehn Minuten rüberkommen, und worüber man denkt, Mensch, was ein cooles Tool, kannte ich vorher noch gar nicht. Und dann hat sich so ein Podcast oder ein Facebook-Post natürlich, wenn man sich den anguckt, hat sich der schon gelohnt. Und wer das macht muss Ihnen sozusagen folgen.
T.J.: Ja, wir sind auch Podcast-Kollegen, also es gibt den iPad4Productivity-Podcast.
P.B.: Das nehmen wir in die Shownotes auf.
T.J.: Genau, und das ist so etwas, wo genau auch die Idee ist, so wie Sie mit dem Podcast, einfach nutzwertige Informationen zu geben, und ich glaube das ist auch, wenn man sich über den Vertrieb unterhält, ist zu sagen, Content-Management ist hier das Stichwort. Ich glaube, es wird immer wichtiger auch in den Außendienstorganisationen nicht nur hart zu verkaufen. Natürlich ist das auch wichtig, aber einfach zu sagen, Pull dadurch zu erzeugen, dass man sagt, okay, Sie werden eben auch in Ihrem Bereich wahrgenommen als der Go-To-Man für das Thema BI und entsprechende Beratung und neutrale Bewertung solcher Systeme, und dann hat man Vertrauensaufbau, also ich glaube, wir können beide das Medium Podcast sehr empfehlen, also durchaus auch für Unternehmen.
P.B.: Absolut. Man muss natürlich auch einiges beachten und es auch durchhalten, aber Podcast ist natürlich ein ganz interessantes Medium. Und Sie haben das richtig gesagt, wir sind Podcast-Kollegen in Anführungsstrichen, und interessanterweise kennen wir uns ja schon eine ganze Zeit. Man hat das Gefühl, dass man sich schon ein bisschen kennt. Wir haben auch schon miteinander geschrieben über die Social-Media-Kanäle oder auch natürlich ganz schlicht über E-Mail und hatten aber noch nie die Gelegenheit gefunden, uns persönlich zu treffen – heute zum ersten Mal auf dem Kongress, also auch der Controller-Kongress kann man sehen, trägt da zum Networking doch enorm bei.
T.J.: Und das ist auch immer Online- und Offline-Welt. Und ich sage auch in Zukunft, wenn man sich über das Thema Vertrieb unterhaltet, natürlich gibt es bestimmte Bereiche, wo der Vertrieb, so wie wir ihn heute vielleicht kennen überflüssig ist. Also wo ich sage, bestimmte Commodities, es gibt heute den Amazon-Dash, da drücke ich neben der Waschmaschine drauf und dann kriege ich Waschmittel nachgeliefert. Da brauche ich keinen Verkäufer dafür. Auf der anderen Seite aber, wenn man diesen Weg weiter wieder zurückverfolgt, zu sagen, wir hatten gestern auch von Herrn Hoppern(?) einen sehr interessanten Vertrag zum Thema eben Einzelhandelsbezug. Wenn ich jetzt mal gucke, ein Außendienstler der den Einzelhandel betreut, der dann durch Unterstützung von Technik, ich fand es beispielsweise hoch interessant gestern zu sagen, die haben eine App, da kommt der Außendienstler eben vor das Regal, aktiviert die Kamera und dann wird eben ein optimierter Regalspiegel vorgeschlagen, wo dann eben der Außendienstler sagen kann, schau mal, wenn du da ein Regal so und so einräumst, ja, wir haben ein Vorteil davon, weil wir dann in Blickhöhe sind und mehr verdienen, aber du verdienst auch mehr davon, und erfahrungsgemäß ist das die Sprache die Kunden ziemlich gut verstehen. Und ich glaube, das ist etwas was auch in Zukunft ein Vertriebler braucht, der eben auch sagt, Mensch, ich kann diese Technik bedienen, ich kann das mit Menschen vermitteln, und wir hatten gestern auch die Frage, ja, wie bekommt man Daten vom Handel und diese Dinge, weil ich weiß, dass es immer schwierig ist und da kam eine völlig richtige Aussage, was man dafür braucht, die Voraussetzung ist das Vertrauen. Und Vertrauen bauen wir durch menschliche Interaktion auf und ich fand gestern den Ausspruch so schön, die künstliche Intelligenz werden wir nie genießen können, also fand ich auch einen ganz guten Impuls und sie wird eben nur bedingt Vertrauen aufbauen können aber eben das wunderbar ergänzen können, so dass wir als Menschen uns wirklich konzentrieren können, so dass wir sagen wir können uns fachlich und digital austauschen (…) und trotzdem war schön, dass wir hier auch mal eben einen Kaffee gemeinsam getrunken haben.
P.B.: Und was wir vielleicht noch wiederholen sollten, weil ich glaube, alle die uns hier zuhören oder auch zusehen merken natürlich, wieviel Stoff, wieviel (…) drin steckt, zum Glück kann man vorspulen und zurückspulen, ich glaube, da stecken so viele Punkte drin, die Sie jetzt genannt haben, so viel Stoff, ja, da kann man einiges an Nutzen, an Mehrwert rausziehen. Ja, unsere Zeit ist aber begrenzt im Podcast und von daher möchte ich zur letzten Frage kommen und die ist im Performance-Management-Podcast immer gleich, und ich möchte es auch Ihnen stellen, Sie haben natürlich auch ganz viele Erfahrungen in Unternehmen und im eigenen Unternehmen, aber selbständig sozusagen, seit Jahren, die Frage geht ungefähr so, was würden Sie jungen Controllern und jungen CEOs, was würden Sie denen raten, wenn Sie an deren Stelle wären, damit es mit der Karriere, mit Ihrem Leben in die richtige Richtung geht, vielleicht doch viele vermieden werden, die Sie beobachtet haben, die Sie selbst gemacht haben, und dann wird es einfach, ja, rund läuft.
T.J.: Ja, jetzt gibt es eine theoretische Antwort und diese theoretische Antwort heißt, schaffen Sie für das Unternehmen wert. Das ist die theoretische Antwort. Jetzt gebe ich Ihnen mal die praktische Antwort und die habe ich konsequent umgesetzt. Fragen Sie regelmäßig Ihren Chef für was kriegst du deine Prämie. Was sind deine Ziele an den du gemessen wirst lieber Chef. Ja, und ich habe das immer gemacht und gefragt, sag mal, du hast doch auch eine Gehaltsvereinbarung, du hast gerade oft eine Zielvereinbarung und da hängt manchmal viel Geld dahinter, so, und wirklich mal konsequent den Chef zu fragen, was sind den deine Ziele, die du von deinem Chef bekommen hast und wie kann ich dich dabei unterstützen. So, und wenn Sie Ihrem Chef dabei helfen, seine Ziele zu erreichen, und ich weiß es ist bitter, idealerweise sind es natürlich auch die Ziele des Unternehmens, aber letztendlich wenn ich mir hier die Vorträge angucke, die Vorträge die am besten ankommen sind die, wo die Referenten sagen, was heißt es für uns persönlich als Controller. Nicht unbedingt die Frage, was heißt es für uns als Unternehmen. Also das ist das eine Thema immer zu sagen, frag den Chef ganz konkret und das macht kaum einer und ich habe da immer viele erstaunte Gespräche erlabt, das hat mich aber noch nie einer gefragt. Und es gibt eine ganz andere Beziehung. Und da lösen sich auch die Missverständnisse. Das ist das eine was ich gerne weitergeben mag. Das zweite ist, wenn irgendwo eine Position vakant wird, nicht zu warten bis irgendeiner sagt, so nach dem Motto, Mensch, wollen Sie das machen, sondern proaktiv den Finger zu heben. Ich habe das immer gemacht. Wenn irgendwo eine Position frei wurde, wenn ich mitbekommen habe, da ist jemand entlassen worden, da gab es eine Restrukturierung, da gibt es eine neue Position, auch wenn die eine halbe Nummer so hoch war, also ich war mit 31 schon GmbH-Geschäftsführer und da war es auch nicht so gut, die kamen auf mich zu, aber alle anderen, auch intern jetzt beispielsweise, ich war da die letzten drei Jahre für das europäische Geschäft verantwortlich, mein Vorgänger von dem hat sich soeben getrennt, so, und da habe ich einen Vorschlag gemacht, und habe gesagt, Mensch, ich bin der GmbH-Geschäftsführer, ich könnte dafür passen, und dann habe ich gesagt, okay, wie können wir das denn lösen meine eigene Nachbesetzung. Das heißt ich habe dann eben Konzeptarbeit, wo ich gesagt habe, den Job kann ich machen, und gleichzeitig gesagt, wie löst ihr das Problem, wenn ihr mich promotet, meine Stelle nach zu besetzen. Also das heit, Chef-Fragen, wie kann ich dir helfen die Ziele zu erreichen, wenn die Position da ist, die eben höher ist, sich proaktiv dafür bewerben, und gleichen Vorschlag dafür machen, wie man die Nachbesetzung lösen kann, weil dann wird man zum Problemlöser und nicht zum Problemschaffer, und das ist glaube ich auch im Sinne der Frage etwas was ich eben gemacht habe, und auch vielleicht etwas rotzig zu sagen, ich habe in meiner gesamten Laufbahn immer lieber um Entschuldigung gebeten als um Erlaubnis gefragt.
P.B.: Okay. Ich glaube, das ist ein gutes Schlusswort, da kann man gar nichts viel draufsetzen. Herzlichen Dank für den spannenden Gast, Thorsten Jekel.
T.J.: Ja, danke Ihnen lieber Peter.
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