In dieser Podcast-Episode berichte ich über den in der letzten Woche stattgefundenen DATEV-Barcamp Digitalisierung in Nürnberg. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was ein Barcamp mit dem Thema iPad zu tun hat? Es hat damit zu tun, dass wenn Sie bei so einem Barcamp teilnehmen, dann ist ein iPad am flexibelsten, um Whiteboards zu erstellen, Notizen zu machen oder auch Präsentationen und Charts für die einzelnen Barcamp-Sessions vorzubereiten.


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Schön, dass Sie wieder mit dabei sind beim iPad4Productivity-Podcast und heute mal mit einer Episode, die etwas mit dem Thema iPad zu tun hat, aber doch nicht nur zu 100%.

Letztes Wochendende war ich auf dem ersten Digitalisierungs-Barcamp der DATEV. Die DATEV kennen Sie sicherlich, und die DATEV ist ja führend für die Steuerberater dort für die Lösungen nicht nur, aber auch auf dem iPad. Und die DATEV hat gesagt, wir machen mal ein Barcamp, wo wir uns austauschen und sagen, welche Möglichkeiten gibt es denn um Digitalisierung in der Steuerberatung zu nutzen.

Jetzt, wenn Sie normalerweise sich für eine Konferenz anmelden, dann ist es ja eher so der Punkt, dass Sie eine feste Agenda erwarten, dass Sie dort feste Referenten erwarten, dass Sie genau wissen, was vorher kommt. Und die Idee des Barcamps, dass auch von der DATEV sehr schön umgesetzt wurde ist, das eben anders zu machen. Das heißt, der Rahmen wurde gesetzt, es wurde gesagt, wir beschäftigen uns mit dem Thema Digitalisierung und dann wurden alle Teilnehmer dazu eingeladen, Sessions anzubieten. Das ist die Idee eines Barcamps. Das heißt, es gibt keine feste Agenda, sondern jeder kann, wie das auf Neudeutsch so schön heißt pitchen und kann sagen, ich habe hier ein Thema und für wenn das interessant ist, mache ich dafür eine kurze Session. Das heißt, die DATEV hat Besprechungsräume zur Verfügung gestellt, in denen war dann auch Technik mit Beamer, mit Flip-Chart, mit Meta-Planwänden und ich habe mich beispielsweise vorgestellt und habe gesagt, ich bin Thorsten Jekel, mache Unternehmen und Steuerkanzleien mit dem iPad produktiver und wer möchte, dem erzähle ich gerne, wie Sie als Steuerberater iPad in der Kanzlei nutzen können, um Ihre Mandanten wirklich professionell zu betreuen und so, dass die sagen, das ist aber ein professioneller Steuerberater. Es gab andere, die sich vorne gestellt haben und gesagt haben, ich möchte einfach zeigen, wie man Dokumentenmanagemenet-Systeme einsetzen kann in der Steuerberatung. Es gab andere, die haben sich gesagt, Mensch, ich gründe gerade eine Kanzlei und ich möchte gar nicht was erzählen, sondern ich möchte gerne von den erfahreneren Kolleginnen und Kollegen mal hören, was sind denn Best Practices.

Das heißt, die Idee dieses Barcamps ist, dass jeder entweder etwas vorstellen kann, wo er etwas beiträgt, oder auch sagen kann, Mensch, dazu brauche ich bitte mal eure Erfahrung, eure Meinung, also nicht nur im Sinne ich trage was vor, sondern auch im Sinne ich brauche Informationen oder ich tausche aus. Und da ist es bei einer Barcamp-Session meistens so, dass man dann unterschiedlich, meistens muss man so eine halbe Stunde, manchmal auch eine Dreiviertelstunde, wo derjenige dann meistens einen kurzen Impuls gibt und manchmal ist es so, ich habe am Anfang Fragen gesammelt auf einem Flip-Chart, habe dann gesagt, Mensch, was wollen Sie denn wissen? Wir haben diese Fragen gesammelt und dann habe ich diese Fragen einfach schrittweise beantwortet. Erfahrungsgemäß ist es dann auch immer so, dass am Anfang so ein paar Tröpfchen Fragen kommen und dann immer mehr dann hinterher sagen, ooh, da fällt mir noch eine Frage ein, da fällt mir noch eine Frage ein, das heißt, mit dem Thema Barcamp muss man auch klarkommen, dass man nicht vorher weiß, was kommt, sowohl von den Themen, sowohl von den Fragen, sowohl als Zusachauer, wenn man sich dort anmeldet, als auch als derjenige, der vielleicht eine Workshop-Session anbietet. Und es kann durchaus sein, dass man eine Session anbietet und das darf man nicht persönlich nehmen, wo die Leute dann, es wird ja abgestimmt hinterher, und sagen, wer möchte diese Session haben? Und diejenigen, die am Meisten angeboten werden, die werden angeboten. Und da kann es Ihnen durchaus passieren, dass jemand Ihre Session nicht mag. Was ich auch schon hatte, ich hatte zwei Sessions angeboten und diese zwei Sessions wurden zu einer zusammengeführt, oder das kann duchaus auch mal sein, dass zwei-drei Leute, die gleiche Session anbieten und dann fasst man die auch zusammen. Das Interessante an diesem Format ist, dass wirklich die Themen dann drankommen, wo die meisten sagen, das ist spannend. Und das ist auch das wesentliche Element des Barcamp-Prinzips, dass es nicht nur einen Vortrags-Slot hintereinander gibt, also das es eine Agenda gibt und man sagt, der erste ich von 9, der andere bis 10, sondern es gibt parallel laufende Sessions. Also die DATEV hatte hier beispielsweise, ich glaube, wir hatten sechs verschiedene Sessions, die parallel gelaufen sind. Das heißt, wir hatten sechs Mal ich glaube, sechs Slots waren es, also 36 Sessions hatten wir dabei und natürlich hat man ab und zu mal den Effekt, dass man sagt, Mist, jetzt sind zwei Sessions davon interessant. Und manchmal kann es natürlich auch passieren, dass man sagt, für mich ist jetzt gar keine dieser Sessions interessant. Im Regelfall ist es aber wirklich so, dass dann eine dieser Sessions eben interessant ist. Also man weiß vorher nicht was kommt, hat man aber dann, wenn man sich auch meldet, wenn man sich beteiligt die Chance sich selbst einzubringen, Dinge auszutauschen und man hat die Möglichkeit eben Dinge mitzunehmen. Darüber hinaus ist ein weiterer Grundprinzip des Themas Barcamp, dass nicht nur in den Sessions miteinander gerdet wird, sondern eben auch in den Pausen zwischendurch oder man vielleicht sogar mal eine Session, wo gar nichts dabei ist, mal dazu nutzt um sich auszutauschen mit anderen Teilnehmern. Also ich hatte in einer Session nach meiner Session beispielsweise, hatte ich sehr anregende Gespräche mit Steuerberatern und diejenigen, die vielleicht in der letzten Woche mal reingehört haben, da habe ich ein Interview gemacht mit dem Matthias Garrn. Ich fand hoch spannend, was er mir in einer Pause zwischen zwei Sessions erzählt hatte, beziehungsweise es war so spannend, dass ich sogar eine Session dann ausgelassen habe. Also Sie können auch in den Sessions zwischendurch gehen, Sie können auch zwischendurch wieder dazu reinkommen. Idealerweise organisiert man das so, dass Sie eine große Meta-Planwand haben, wo Sie diese Sessions aufsammeln, wo Sie dort große Meta-Plankarten haben, wo man die draufpappt, wo man jemand hat, der das Ganze moderiert, der die Idee erstmal erklärt, für die das noch nicht kennen, und der dann diese Themen sammelt, dort den Raum aufmacht praktisch, dann gibt es feste Pausenzeiten und während diesen Pausenzeiten, wiel die Sessions müssen natürlich auch synchronisiert sein, dass Sie sagen, okay, man hat immer die gleichen parallelen Zeiten, man hat immer die gleichen Pausenzeiten und dann wird das Ganze gemacht. Jetzt kann man im nächsten Schritt noch überlegen, wie dokumentiere ich das Ganze. Also die einfachste Variante, die ich immer empfehle ist natürlich auch durchaus eine Flip-Chart beispielsweise zu arbeiten und dann den Teilnehmern ganz klar im Sinne auch der Eigenverantwortung mitzugeben, Leute, macht euch bitte selbst mit euren Smartphones, die ihr ohnehin dabei habt, bitte macht gleich ein Foto, macht Notizen mit dazu. Für diejenigen, die mich schon länger hören wissen, ich bin ein großer Freund von Evernote, das heißt, oder auch die Alternative OneNote von Microsoft, das ist auch ein wunderbare Tool für solche Workshops, also das zeige ich immer(?), so dass Sie sich auch Fotos machen können, dass Sie per Handschrift Dinge noch markieren können, dass Sie was ergänzen können, tippen können, oder wenn Sie die App MyScript Stylist beispielsweise nutzen, dann können Sie auch per Hand schreiben auf dem iPad, es wird sofort in getippten Text umgesetzt.

Also beim Thema Dokumentation natürlich kann man auch Dinge online stellen, man kann auch per Papier Sachen verteilen, aber da man nicht immer weiß, auf was man drankommt, was jetzt wirklich die Themen sind, geht es eher darum, wirklich Ad hoc die Dinge zu dokumentieren, zu machen, oder man hat jemand dabei, der das macht.

Was gibt es dann noch für Sonderformen? Es gibt noch die Sonderform des (…) Recordings, das heißt, dass es jemand gibt, der wirklich professionell das Ding mitmalt, die wesentlichen Elemente auf einer großen Wand dort visualisiert. Das finde ich ganz toll, habe ich öfter mal beim Digitalisierungsformu der Akademie der deutschen Genossenschaftsbanken, der ADG, beispielsweise erlebt, dass ich einen Vortrag gehalten habe und jemand die Ideen mitgepinselt hat, und beim nächsten Vortrag wurde es ergänzt und in den Pausen hat man dann idealerweise einen Punkt, wo man auch anhand dieses immer größer werdenden Bildes dann Diskusionsanknüpfungspunkte hat. Ich finde das ein ganz tolles Format.

Was auch ein tolles Tool ist, um solche Barcamps zu visualisieren, ist Trello. Trello ist ein Kanban-Board. Die Idee des Kanbans ist erfunden worden von den Japanern im Rahmen der Produktion. Das heißt, Sie haben Kartenstapel, die Sie auf einer digitalen Wand drauf haben und dann können Sie Karten zu bestimmten Themen dort ergänzen. Also ich habe beispielsweise ein Trello-Board, die regelmäßigen Hörern des Podcasts wissen das, wo Sie alle meine Apps, wo Sie alle meine Tools finden, und das ist eben auch etwas, was ich aus solchen Barcamps mitnehmen, dass ich diesen Link zum Trello-Board dort zur Verfügung stelle, dass diese Dinge dann für die Menschen online verfügbar sind, und Sie das Ganze auch  noch hinterher ergänzen und kommentieren könnnen. Und da schließt sich genau der Kreis, der Barcamp ist nicht Druck(…) von vorne, sondern ein Barcamp ist – ich schaffe einen Rahmen zu einem bestimmten Thema, ich biete jedem die Möglichkeit der da ist, dafür braucht man natürlich ein paar Leute, etwas anzubieten, und gut ist vielleicht auch vorher schon den einen oder anderen anzusprechen, was der vielleicht für ein Thema machen will, nicht dass sich gar keiner meldet, oder dass sich dann 25 mit dem gleichen Thema melden und wenn man das abgestimmt, dann geht man rein in die Session, am Schluss ist nochmal gut, das fand ich eine tolle Idee bei der DATEV, die haben gesagt, zu jeder Session möchten sie gerne nochmal das ein Teilnehmer aufsteht und sagt, was war denn das wesentliche Takeaway aus dieser Session. Und dann stand jeweils eben ein Teilnehmer auf, da wo keiner aufstand hat dann der Sesseion-Geber das Ganze gemacht und somit haben auch die, die nicht in den Sessions waren, nochmal die Punkte mitgenommen, und somit ist es ein wertvolles Format, was Sie nutzen können intern im Unternehen, was Sie aber auch durchaus für Geschäftspartner und für Kunden nutzen können. Also dieses Thema Digitalisierung. Was hat‘s mit dem iPad zu tun? Natürlich sind Sie mit einem iPad am flexibelsten, um sowas durchzuführen, weil Sie immer alles dabei haben, weil Sie mit Apps, wie beispielsweise Thoughts, ganz schnell Whiteboards machen können oder mit GoodNotes viele Dinge dokumentieren können, natürlich mit PowerPoint auch Charts vorbereiten können und damit sehr schön Wissen austauschen können, denn Sie wissen ja, eines meiner Grundmotti ist auch: „Wissen der einzige Rohstoff, der sich beim Teilen vermehrt.“

In diesem Sinne, wenn Sie es noch nicht gemacht haben, melden Sie sich unter www.iPad4Productivity.com zum Gratis-Hörerservice des Podcasts an oder schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an t.jekel@jekelteam.de und dann kriegen Sie gerne auch das Transkript und auch gerne noch ein paar weiterführende Informationen zum Thema Barcamp und ich freue mich, wenn Sie nächste Woche auch wieder mit dabei sind.

Ihr Thorsten Jekel.