Es zeigt sich auch bei der Digitalisierung, dass neue, auch wenn nicht marktreife Geschäftskonzepte, ganz nach dem Motto des Pareto-Prinzips, „lieber jetzt nur 80% als 100% Lösung in fünf Jahren, durchaus Sinn machen. Das passt gerade gut zum Thema ApplePay in Deutschland. Obwohl das ApplePay in Deutschland noch nicht angeboten wird, heißt es nicht, dass man mit  AppleWatch in Deutschland noch nicht zahlen kann. Man kann’s schon! Viele Konzepte sind zwar noch nicht ganz ausgereift und haben Fehler, aber wenn damit ein Problem des Kunden gelöst wird, dann ist es eine tolle Sache. Und der aktuelle Stand der Technik macht sehr viele Dinge, die früher nicht gingen, heute möglich. Ein typisches Beispiel ist das Anstehen an der Kassa. Es gibt heutzutage preislich zugängliche Technologie, um zum Beispiel per Smartphone direkt beim Verkäufer bezahlen zu können. In vielen Teilbereichen macht die Nutzung der Technik also sehr viel Sinn und man sollte die angebotene Chance auch als Unternehmer für sich nutzen.


Weiterführende Links

Hier finden Sie die Videos und Links der im aktuellen iPad4productivity-Podcast besprochenen Konzepte, Apps und Tools:

Moovle

Number26

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Ich freue mich sehr über Ihr Feedback und Ihre Themenwünsche. Sie erreichen mich unter unter 030/44 0172 99 und t.jekel@jekelteam.de.


Hier das Transkript der Episode:

(Bitte wundern Sie sich nicht über die nicht schriftreife Sprache. Ich spreche die Podcast frei ein und erstelle daraus erst im Nachhinein das Transkript.)

Herzlich willkommen wieder bei einem weiteren Monat von iPad4productivity. Es freut mich sehr, dass Sie wieder mit dabei sind. Sie hören es vielleicht, meine Stimme ist im Moment etwas angekratzt, das bitte ich zu entschuldigen. Ich bin gerade dabei ein Unternehmen mit über 400 Außendienstlern zu schulen beim iPad-Rollout und das sind manchmal etwas größere Gruppen und darunter leidet doch meine Stimme etwas. Was natürlich nicht darunter leiden soll und auch nicht darunter leiden wird ist die Qualität dieses Podcasts. Wir haben uns im letzten Monat ja damit beschäftigt, dass wir produktiv zwar gerne arbeiten wollen aber vielleicht nicht unbedingt produktiver als unsere Wettbewerber und wir haben uns angeguckt, was Benchmarking ist und das es doch manchmal durchaus Sinn macht in andere Branchen rein zu schauen.

Diesen Monat schauen wir uns einfach mal eine etwas provokative These an, die ich mal gerne wie folgt formuliere: „Wir sind unseren Kunden immer Voraus, es sei denn es ist umgekehrt“. Was meine ich damit? Ich meine damit, dass wir uns diesen Monat einmal die Kundenseite anschauen. Wir haben uns immer angeguckt die Wettbewerber, wir haben uns das eigene Unternehmen angeguckt und letztendlich ist derjenige der im Mittelpunkt steht der Kunde und oft ist der schon weiter als wir denken, was das Thema Nutzung von iPad, von iOS, von Apps entsprechend anbelangt. Von dem Hintergrund werden wir uns im Juni diesen Monat einmal nach einer einführenden Episode anschauen, was ich oft wahrnehme, was die richtige Strategie ist und natürlich viele viele Beispiele.

Dann lassen Sie uns gleich einsteigen mit einer Geschichte, die ich live erlebt habe. Vor Kurzem bin ich weiterempfohlen worden von einem anderen Bankvorstand, hatte mit einem Bankvorstand telefoniert und der sagte, Mensch, wieso brauchen wir denn ein iPad, die Kunden kommen doch zu uns in die Bank. Die Kunden sitzen nicht vor seinen PCs, die wollen doch keine Beratung Zuhause, das ist doch unseriös, das ist doch Haustür- und Klinkenputzen und das macht man auch gar nicht. Da sagte ich, jaa, vielleicht ist das ja heute noch so, aber ist das auch so in der Zukunft? Firmenkunden werden ja schon heute häufig auch besucht und Privatkunden kommen heute vielleicht in die Bank, aber Bill Gates hat es schön formuliert als er sagte, jeder braucht Bankdienstleistungen aber niemand braucht eine Bank. Und ich sehe das auch bei mir selbst, wann gehe ich schon in die Bank? – nur wenn es anders nicht geht. Und wenn ich jetzt meine Tochter wahrnehme, die jetzt gerade vor Kurzem ausgezogen ist und ihr eigenes Konto dort auch persönlich verwaltet, die braucht Bankdienstleistungen aber auf Bank hat sie keine Lust. Neulich habe ich in einem Vortrag ein schönes Zitat gehört, da sprach ein anderer Referent davon, dass es eine Untersuchung gibt das junge Menschen lieber zum Zahnarzt gehen als zur Bank. Da sage ich okay, dann gehe ich doch noch lieber zur Bank, aber letztendlich bin ich auch nicht die relevante Zielgruppe, sondern die relevante Zielgruppe vor allen Dingen, wenn es um das Thema Gewinnung von neuen Kunden geht sind die, die ins Berufsleben einsteigen. Und wenn diejenigen lieber zum Zahnarzt als zur Bank gehen, dann sollten sie (Anm.: Bankangestellten) entweder beim Zahnarzt präsent sein oder sich doch mal überlegen, wie man anders Kunden erreichen kann. Wie man Kunden anders erreichen kann zeigt beispielsweise Knipp im Versicherungsbereich. Die Idee ist, Sie haben dort einfach ein Versicherungsordner in einer App. Das heißt, der Nutzen oder das Problem das gelöst wird ist, ich habe keinen Überblick über meine Versicherungsunterlagen, ich kann das alles in einer App wunderbar organisieren, ganz einfach mit meinem Smartphone, ganz einfach mit meinem iPad – wunderbar. Und das Ganze natürlich kann ich, wenn ich möchte, das Ganze auch hinterher optimieren. Aber erst mal der erste Schritt ist, und allein dafür kann ich Knipp schonmal nutzen, die Systematisierung, die Strukturierung der Unterlagen und das ist genau der Punkt, wo nutzenorientiert zum einen im Sinne von ich bekomme einen Überblick und zum zweiten, auch geräte- und zielgruppenorientiert, nämlich zu sagen, da zu sein wo die Zielgruppe ist, nämlich

auf dem Smartphone da zu sein. Das ist genau die Überlegung. Und wenn Sie sich selbst die relativ konservativen Unternehmen wie z.B. die Allianz angucken, die Allianz oder auch die Deutsche Bank führen jetzt wirklich solche Dinge ein, dass heißt, die haben eigene Digitalisierungsstrategien und Digitalisierungsunits gegründet, um genau sich damit zu beschäftigen, wo sind denn die Kunden, mit welchen Apps kann man die Kunden wie erreichen und wie können wir unsere Geschäftsprozesse nicht nur digitalisieren, im Sinne von, wie kriege ich meine eigenen Abläufe schneller, sondern wie erreiche ich meine Zielgruppe digital. Ein weiteres Beispiel dafür ist Number26 als Girokonto und viele rümpfen vielleicht die Nase und sagen, ja, die haben auch ihre Probleme. Darum geht es nicht. Es geht aber darum, dass Number26 ein Problem löst und zwar, dass es extrem nervig ist und extrem lange dauert ein Konto zu eröffnen. Ich habs einmal selber ausprobiert, Number26 verspricht in sieben Minuten ein Konto zu öffnen. Ich habs mitgestoppt und auch gefilmt, also wenn es Sie interessiert, melden Sie sich einfach unter www.iPad4productivity.com zum Gratis-Hörerservice dieses Podcasts an und dann schicke ich Ihnen gerne den Link zu diesem Video, wo Sie sehen können, wie Number26, ich habe da wirklich meinen Screen abgefilmt, natürlich anonymisiert, und Sie können aber genau sehen, wie

ich in acht Minuten ein Number26-Konto eingerichtet habe. Und dieses Thema Post-Ident ist einfach ein lästiges Thema für viele Kunden und die haben gezeigt das geht auch über eine Video-Authorisierung und ich muss eben nicht das Haus verlassen und habe zwei Tage später tutto completti sogar noch meine Kreditkarte geschickt bekommen, also das Ganze ist aus meiner Sicht sicherlich nicht eins-zu-eins als Geschäftsmodell kopierbar, aber der Prozess einer Kontoeröffnung ist selten besser gelöst worden als bei Number26.

Ein anderes Thema, und ich kenne die Branche gut, ich war einmal bei Easycash und bei Eayscash (…) Solutions wo wir uns mit Kredit- und Kundenkarten dort beschäftigt haben und damals brauchte man immer sehr teure Electronic-Cash-Terminals, sehr teure Kreditkarten-Terminals und früher hatte man (…) Kartenleser für über 1.000 Euro. Wenn ich mir das heute anschaue, heute geht das Ganze wunderbar über Kreditkarten, die über iPhone über Zettel- und über andere Applikationen wunderbar auch auf dem iPhone und iPad erreichbar sind, also hierzu braucht man keine teueren Terminals mehr. Der nächste Schritt, der steht auch schon vor der Tür und zwar das Zahlen mit Apple-Pay. In USA, Großbritannien und anderen Ländern gibt es ja schon und hier ist es so, dass dieser Schritt auch in Richtung Deutschland mit Sicherheit kommt. Natürlich müssen die Kollegen von Apple sich erst einmal mit Herausgebern und Akzeptanzstellen einigen und man hat ein Bisschen Henne-und-Ei-Problem aber es ist eine Frage der Zeit bis das kommt. Und auch wieder sehr intelligent, wenn Sie sich mal anschauen was Netto gerade gemacht hat. Bei Netto können Sie mittlerweile schon mit der Apple-Watch zahlen. Jetzt sagen Sie Moment mal, Apple-Pay gibt es doch noch gar nicht in Deutschland. Ja, weißt denn ein Endkunde was Apple-Pay ist? Nein. Der Endkunde sagt, ich möchte mit meiner AppleWatch zahlen. Und genau dafür hat Netto ein Verfahren herausgebracht. Und jetzt sagen die Profis wieder, jaa, ein eigenes Verfahren und so weiter, aber der Kunde nimmt wahr, ich kann bei Netto mit der AppleWatch zahlen. Das ist erstens ziemlich bequem, zweitens ist es in der Wahrnehmung ein cooles Unternehmen. Darum geht es. Und da möchte ich wirklich ein bisschen appelieren an Sie. Bei mir schlagen ja auch zwei Seelen in eine Brust. Ich bin auf der einen Seite Vertriebler mit Leib und Seele und ich bin auch IT-ler mit Leib und Seele. Und was her einfach wichtig ist, ja ich sehe mir dieses Thema auch an und sage manchmal, boah, auch dieses Netto-System das ist noch nicht so richtig gut, aber im Sinne von Freund Pareto, lieber jetzt nur 80% als 100% Lösung in fünf Jahren. Und letztendlich zählt nicht was wir denken, was ein tolles System ist, sondern was in der Wahrnehmung des Kunden ein gutes System ist.

Ein anderes Beispiel – Kassen. Ich habe 1988 bei Nixdorf angefangen und habe Kassensysteme vertrieben. Und damals waren die wirklich richtig richtig teuer. Eine Kasse hat damals 20.000 DM gekostet, das war richtig teuer plus X. Dann kamen die PC-Kassen, Nixdorf hat damals den Beatle, eine wirklich schnuckelige kleine PC-Kasse, das war ein Übergangskandidat und dann gab es so richtige PCs mit entsprechenden Kassen (…) und jetzt ist der nächste Schritt. Der nächste Schritt ist beispielsweise Gastrofix als iPad-Kasse. Das heißt hier ist es so, dass Sie ein iPad als Kasse benutzen können und die Hardware haben Sie ohnehin, oder sie wird Ihnen gestellt, so wie im Metro beispielsweise den Kiosk-Besitzern eine iPad-Kasse zur Verfügung gestellt, mit einer entsprechenden Bestellsoftware. Weshalb macht Metro das, natürlich mach Metro das nicht aus Altruismus, sondern wenn dieses System dort zur Verfügung steht, dann fällt es dem Kunden natürlich besonders einfach bei Metro zu bestellen. Früher hat das Josef Devender gemacht, in dem er PC-Software zur Verfügung gestellt hat, wo man wunderbar Menü- und Bestellmanager hatte, genaus das gleiche Grundprinzip, und das Schöne ist, das wird jetzt mit iPads noch etwas einfacher. Oder schauen Sie sich einmal die AppleStores selbst an. Hier gibt es keine Kassen, sondern jeder Mitarbeiter hat einen iPhone. Und das ist eine Kasse. Und dann bekommen Sie über Ihre Apple-ID eine Quittung zugesandt und das wars. Wenn Sie aber bar zahlen wollen, okay, dann haben Sie unter jedem Beratungstisch auch so eine Kassenschublade nochmal darunter. Also auch hier wieder neu gedacht, nicht Engpass eine Kasse, sondern da wo der Kunde jetzt ist, da wo er es haben will, im Regelfall bargeldlos, dann geht das super einfach, wenn nicht, ist auch ein leichter und pfiffiger Weg gefunden. Und darum geht es, vom Kunden herauszudenken, pfiffig zu denken, es ist nicht immer eine Frage des Geldes. Oder auch mal die Frage zu sagen, schauen Sie sich doch mal negative Beispiele an. Zum Beispiel die Kaufhäuser oder Peek & Cloppenburg, wenn Sie Klamotten kaufen, also ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber haben Sie Lust auf Anstehen an der Kasse? Habe ich nicht unbedingt. Also die Frage ist okay, kann ich denn unter Umständen sagen, Mensch, da gibt es vielleicht auf der einen Seite die Kassierer, auf der anderne Seite gibt es die Verkäufer, sondern vielleicht kann ich es ähnlich machen wie Apple und kann sagen, okay, jeder kann verkaufen, jeder kann kassieren und wenn ich mit der Kreditkarte, dann muss ich doch nicht wieder an der Kasse anstehen, dann kann ich das doch auch anders organisieren. Oder schauen Sie sich Ikea an. Da gibt es mittlerweile Selfservice-Kassen und ja, das ist noch nicht ganz ausgereift, aber wenn ich dafür nicht anstehen muss, ist das ein tolles Service.

Und ein weiteres Beispiel – Amazon, Same Day Delivery. Jetzt fragen Sie vielleicht, wer braucht denn am gleichen Tag etwas. Also wenn bei Ihnen die Druckkartusche leer ist, Sie haben vergessen das auf Vorrat zu bestellen, dann finden Sie Amazon Same Day Delivery sehr sehr gut. Glauben Sie mir das, ich hab das selbst schon ausprobiert. Wenn Sie sich anschauen, was moderne Technik heute zuläst, dann ist das eben sowas wie beispielsweise auch Videoberatung, was heute in den Bankfilialen technisch schon möglich ist und auch Kunden mit ihrem iPad, mit ihrem iPhone, mit anderen Tablets heute schon nutzen können. Also hier ist es auch so, dass oft die Technik schon weiter ist als viele Unternehmen oder Banken, die das nutzen. Und oft wird dann auch kleinteilig gedacht. Also wenn Sie sich die genossenschaftlichen Banken teilweise anschauen, da gibt es dann viele Verbundapplikationen, da hat der Kunde, ich hab vor Kurzem nachgesehen, fünfzehn verschiedene Apps. Was will der Kunde? Will der Kunde fünfzehn verschiedene Apps? Nein! Der will eine App, mit der er eben alles machen kann. Und ein wunderbares Beispiel wie das gemacht wird ist beispielsweise Moovle, das ist eine Applikation mittlerweile von Daimler dort zur Verfügung gestellt. Die Idee ist, was will ich? Ich will von A nach B. Und dann hilft Ihnen Daimler mit dieser App den besten Weg und die besten Transportmittel dafür zu finden. Und das Ganze kann ein Auto sein, das muss aber nicht Auto sein, sondern es kann durchaus auch die Bahn sein, es kann Taxi, Fahrrad oder zu Fuß sein. Ich weiß nicht ob Sie es wußten, Daimler hat mittlerweile MyTaxi übernommen, also auch hier Herr Zetsche und seine Mannschaft aus meiner Sicht auf dem absolut richtigen Weg in Richtung Mobilitätsdienstleister sich zu entwickeln, weil man hier vor allen Dingen sieht, dass sich das Kundenverhalten ändert. Und das ist genau das Thema, ja, heute kommen die Kunden vielleicht zu Ihnen, heute ist das so, dass Sie die klassische Beratung mit PC machen, morgen müssen Sie zum Kunden kommen oder Sie müssen dem Kunden Apps zur Verfügung stellen, mit denen er auf Ihr Angebot möglichst komfortabel zurückgreifen kann. Wenn Sie es nicht machen, machen es andere.
Somit die Einführung für diese Woche. Wie gesagt, wenn Sie das Video von Number26, meine Kontoeröffnung und auch das Transkript dieser Episode haben wollen, einfach unter www.iPad4productivity.com zum Gratis-Hörerservice dieses Podcasts anmelden und dann kriegen Sie immer eine Info, was dort entsprechend neu ist, immer alle Links und einen wöchentlichen iPad-Tipp von mir. Natürlich auch wenn Apple etwas neues vorstellt, sind Sie immer auf dem Laufenden. Was schauen wir uns nächste Woche an? Nächste Woche schauen wir uns einmal an, was ich denn oft wahrnehme in diesem Zusammenhang das ich sage, wir sind unseren Kunden immer voraus, es sei denn es ist umgekehrt. Bleiben Sie dran, ich freue mich auf Sie, bis nächste Woche. Ihr Thorsten Jekel.