Ich erlebe es häufig, dass die Unternehmer fehlerhaft denken, indem sie nicht aus der Kundensicht, sondern aus der Unternehmenssicht heraus denken. Welche Fehler werden so typischerweise gemacht? Viele beziehen die Digitalisierung nur auf die Verbesserung eigener Prozesse. Das heißt, es werden Geschäftsprozesse „digitalisiert“ und nicht die entsprechende Dienstleistung. Viele sind eher kurzsichtig und sehen nur die Ist-Situation, statt die Zukunft und es wird auch überhaupt nicht die Frage gestellt, was passiert mit unseren Kunden, wenn die bestehenden Kunden in Ruhestand gehen und nicht mehr Beitragszahler sind. Der Wettbewerb hat sich auch inzwischen deutlich intensiviert und es gibt viele junge Start-Ups, die das traditionelle Geschäftsmodell vieler etablierten Unternehmen angreifen, indem Sie den Kunden neue, innovative Lösungen anbieten. Die Unternehmenswelt verändert sich dramatisch, sodass sich ständig neue Chancen auch durch die Nutzung des iPads in Unternehmen  eröffnen.


Weiterführende Links

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(in Bearbeitung)

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Hier das Transkript der Episode:

(Bitte wundern Sie sich nicht über die nicht schriftreife Sprache. Ich spreche die Podcast frei ein und erstelle daraus erst im Nachhinein das Transkript.)

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei einer weiteren Episode von iPad4productivity. Nachdem wir uns letzte Woche einmal so einführend angeguckt haben, dass es nicht immer so ist, dass wir dem Kunden voraus sind, sondern der Kunde uns voraus ist, schauen wir uns jetzt einmal an, was ich so typischerweise häufig wahrnehme. Das was ich typischerweise häufig wahrnehme ist, dass aus Unternehmensbrille statt aus der Kundenbrille immer auf den Markt geguckt wird. Das heißt hier ist es einfach wichtig zu sagen, Mensch, wo ist das Problem und wo ist der Engpass. Sie erinnern sich vielleicht an mein Beispiel von Number26, was ist der Engpass, den dieses Unternehmen löst? Der Engpass ist, eine Kontoeröffnung ist kompliziert und nervig. Ich muss das Haus verlassen, ich muss bei der Post anstehen für Post-Ident – genau das Thema wird gelöst. Und das ich nicht bei allen Fintechs, aber ein Grundmuster was man findet bei diesen Fintex, bei diesen neuen finanzgetriebenen Start-Up-Unternehmen, die das Geschäftsmodell der Banken in Teilbereichen angreifen, die machen es einfach. Teilweise selbst, teilweise in Kooperation mit anderen Banken. Und die Dinge, wo Banken früher gesagt haben, ist unmöglich, machen sie einfach möglich.

Eine weitere Fehleinschätzung aus meiner Sicht ist, dass immer das statt der zukünftigen Situation die Ist-Situation betrachtet wird. Also wenn Sie schauen, ich habe eine Versicherung als Kunde, da sind die Kunden durchschnittlich weit über 50 Jahre. Und ja, heute habe ich dort noch Geschäft, aber im wahrsten Sinne des Wortes sterben dort die Kunden weg. Und wenn Sie überlegen, dass Sie vielleicht in 15 Jahren in Ruhestand gehen und dann aus der Beitragszahlungsschiene in die Empfängerschiene gehen, dann wird das irgendwann mal eng. Das heißt, wenn ich heute nicht an neue Kunden denke, habe ich morgen keine Kunden mehr und dann ist es zu spät.
Noch ein schönes Bild, was ich immer finde ist, dass ein Tsunami, der kommt immer als langsamer aber dann gewaltig. Und der ist auf hoher See nicht Störer, es ist keine einzelne Welle, sondern es sind viele Einzelwellen. Und der bricht nicht, sonder der flutet. Und irgendwann bricht der Teich. Und deswegen, wir haben es gesehen bei Fukushima, Sie können den Wallen noch so hoch bauen, darum geht es nicht, sondern es muss darum gehen, die Welle zu reiten, zu surfen.

Ein weiterer Fehler ist, dass häufig auf die falschen Wettbewerber geguckt wird. Da schauen beispielsweise Banken auf andere Banken oder auf Direktbanken. Ja, das waren die Wettbewerber natürlich Anfang des Jahrtausends aber heute sind es die Fintechs, die nicht aus der Branche kommen. Ich habe erst vor Kurzem eine Fintech-Konferrenz moderiert und hier habe ich so ganz flapsig immer gesagt, naa jetzt kommen wir (…) ein Fintech-Rotzlöffel, aber diese Fintech-Rotzlöffen sind zum Teil auch Bänker und denken einfach immer engpassorientiert, denken kundenorientiert und ja, keiner von den hat heute das Potential eine Vollbank zu sein, das wollen die aber gar nicht, sondern die holen sich profitable Nischen raus und dort ist es so, dass sie das Geschäftsmodell von Banken massiv angreifen und hier ist einfach das Wichtige von den etablierten Wettbewerbern nicht auf die Konfrontation zu gehen, sondern sich zu überlegen, wie man kooperieren kann. Also wenn Sie sich die Berliner Volksbank beispielsweise angucken, die haben beispielsweise einen Geschäftsführer der in einer eigenen Venture-GmbH dort schaut, inwiefern mit Fintechs kooperiert werden kann. Das ist aus meiner Sicht der richtige Ansatzpunkt.
Ein weiterer häufiger Fehler ist ein falsches Verständnis von Digitalisierung. Also häufig wird Digitalisierung falsch verstanden, dass heißt, digital ist einfach nur ein neuer Vertriebskanal, da setzt man halt einen Azubi drauf und der kümmert sich drum. Jaaa, ehm. Oder zu sagen, digital ist die effizientere Art das Geschäft zu betreiben. Ist schon nicht ganz falsch, aber es ist zu kurz gesprungen. Denn ach so diese Thema mit der digitalen Transformation wandeln wir unser Geschäft und wir retten uns. Jaa, oder zu sagen, digitale Innovationen sind im Wesentlichen gut für unser Marketing und Renommee. Das sind so die typischen Missverständnisse von Digitalisierung, die ich immer wieder von etablierten Unternehmen höre. Letztendlich geht es nicht darum, dass der Geschäftsprozess digitalisiert wird, das ist nämlich immer die (…), sondern dass das Dienstleistungsprodukt an sich digitalisiert wird. Darum geht es! Dann wird ein Schuh draus. Also hier Digitalisierung nicht im Sinne von Prozessoptimierung, wir machen das Gleiche was wir tun einfach ein bisschen besser, nein, es geht darum, wie kann ich den gesamten Geschäftsprozess entsprechend digital neu aufbauen bis hin zu neuem Aufbau von neuen Geschäftsmodellen, also nicht nur altes besser machen.
Was ich auch noch wahrnehme ist, dass technische Erneuerungen als Bedrohung statt als Chance gesehen werden und auch die Chance mit mehr Geschäft mit Ist-Kunden nicht gesehen wird. Und auch, so nach dem Motto last-but-not-least ein typische Angst vor Freemium. Was heißt Freemium? Freemium ist ein extrem erfolgreiches Geschäftsmodell, dass heißt, dass bestimmte Dienstleistungen gratis angeboten werden und das Gratisprodukt auch gut nutzbar ist und dass ein bestimmter Prozentsatz dann erweiterte Premiumdienstleistungen bucht und damit finanziert sich das Ganze. Ein klassisches Beispiel dafür ist Evernote. Ein Notizdienst, den Sie 100% gratis nutzen können, mit einer ganzen Menge von Funktionalitäten. Darüber hinaus gibt es aber auch ein Evernote-Premiumaccount und ungefähr 10% aller Kunden gehen sind nach einem Jahr auf Premium. Und dadurch werden auch die 90% der andern Gratis-Nutzern mit finanziert und mehr als das, es ist mittlerweile ein hoch profitables Unternehmen. Und hier erlebe ich oft, dass es eine Angst vor Freemium da ist, dass es heißt, wir können unsere Leistungen nicht gratis weggeben, das funktioniert doch nicht, wir müssen noch Geld verdienen. Und es wird nicht verstanden, dass Freemium dazu dient um erst mal Kunden rein zu bekommen und wenn die schon mal drin sind und uns vertrauen, dann ist es viel leichter an bestehende Kunden etwas zu verkaufen als einen neuen Kunden zu Akquirieren und hier mit viel Kraft wieder

etwas neues zu Akquirieren.

Also hier einmal dieses Thema zusammengefasst – Sicht aus der Unternehmensbrille statt Sicht aus der Kundenbrille, statt der Zukunftssituation wird die Ist-Situation betrachtet, der Blick auf die falschen Wettbewerber, das falsche Verständnis von Digitalisierung, die Sicht von technischen Erneuerungen als Bedrohung statt als Chance und die Chance für mehr Geschäft mit Ist-Nutzern wird nicht gesehen. Und last-but-not-least die Angst vor Freemium. Das sind so die typischen Sachen, die ich immer wieder wahrnehme und ich freue mich, wenn wir uns in der nächste wieder sehen oder hören. In der nächsten Woche wird es dann um die richtige Strategie gehen, wie Sie in Zeiten der Digitalisierung, in Zeiten von neuen Konsumenten, in Zeiten von neuen Wettbewerbern erfolgreich mit iPad und einer Digitalstrategie im Markt nicht nur bestehen können, sondern sehr erfolgreich wachsen können. Wenn Sie die Episode dieses und den weiteren Podcasts auch gerne nachlesen möchten, und auch die Links zu den von mir genannten Beispielen dort haben möchten, dann gehen Sie jetzt einfach auf www.iPad4productivity.com und melden Sie sich zum Gratis-Hörerservice dieses Podcasts an. Ich freue mich auf Sie, zum einen wenn Sie sich jetzt anmelden und natürlich, wenn Sie nächste Woche wieder mit dabei sind bei iPad4productivity. Ihr Thorsten Jekel.